Viele Stellungnahmen zur Abstimmung

Publiziert in 31 / 2014 - Erschienen am 10. September 2014
Mals - Zum Ausgang der Volksabstimmung in der Gemeinde Mals trudelten sofort viele Stellungnahmen von Parteien, Verbänden und Organisationen ein. Die Organisation „Pan Italia“ gratuliert der Malser Bevölkerung und dem Promotorenteam. Das Ergebnis der Abstimmung wird als „richtungsweisend für eine zukünftige, verantwortungsvollere Agrarpolitik in Südtirol“ gewertet und als „Beispiel für die Landwirtschaft in Europa“. Ein besonderer Dank gebühre der Initiativgruppe Hollawint (www.hollawint.com). Von einem „Ja“, „das Geschichte schreiben wird“, spricht Paul Köllensperger von der „5 Sterne Bewegung“. Dieses Ergebnis ebne den Weg für eine biologische Anbauweise, die auf den Einsatz von giftigen Spritzmitteln verzichten möchte. Es handle sich um eine neue Art des Gesundheits- und Umweltschutzes, der von der Basis vorangetrieben wird. So widersetze man sich den Lobbys, die in Südtirol sehr stark sind, sowie der Vorherrschaft der SVP. Die Grünen werten den Ausgang der Volksabstimmung als „einen denkwürdigen Augenblick für ganz Südtirol.“ Die Bürger/innen hätten deutlich gesagt, „was ihnen für ihre Gesundheit, ihre Kinder, ihre Landschaft, ihre Böden und ihre Luft wichtig ist.“ Die Grünen sprechen von einem „historischen Moment für Südtirol und Anlass für einen Neubeginn in der Landwirtschaft.“ „Wenn es um die Gesundheit geht, ist eine emotionale Diskussion unausweichlich“, schreiben die Freiheitlichen. ­Direkte Demokratie vertrage auch Emotionen, „die Umsetzung des Ergebnisses in der Urne setzt aber Sachlichkeit und guten Willen von allen Seiten voraus. Bei diesem Ereignis waren die Stimmen von auswärts teilweise hörbarer als jene aus der betroffenen Gemeinde selbst und es zeigt sich, dass auch in diesem Fall politische Trittbrettfahrer Kapital daraus schlagen möchten.“ Es werde sich jetzt zeigen, „wie das Anliegen der Abstimmung tatsächlich umgesetzt werden kann“, so Fraktionssprecher Pius Leitner. Es werde wohl eine Zusammenarbeit zwischen Gemeinde Mals und der Landespolitik geben müssen, denn es sei kaum vorstellbar, dass es bei einer Regelung für eine einzelne Gemeinde bleibt. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz gratuliert der Malser Initiative zum Ausgang der Abstimmung. Das Ergebnis sei ein eindeutiges Ja zu einer gesunden und nachhaltigen Lebensweise. „Die Gemeinde Mals hat nun die einmalige Chance sich mit pestizidfreien Agrarprodukten auf dem Markt wie auch im Tourismus neu zu positionieren und dem enormen Konkurrenz- und Preisdruck innerhalb der konventionellen Landwirtschaft auszuweichen“, so der Dachverband. Dieser hofft, „dass das Ergebnis dieses Volksentscheids auch von den Südtiroler Bauern nicht als restriktives Verbot, sondern als profitable und zukunftsweisende Kehrtwende gesehen werden kann.“ red
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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