"vikanz"

Publiziert in 21 / 2013 - Erschienen am 5. Juni 2013
Was haben das Papstamt, die SEL und das Südtiroler Schulwesen gemeinsam? Zunächst war und ist es bis jetzt für alle drei ein sehr wechselvolles Jahr. Papst Benedikt XVI. hat überraschenderweise im Februar seinen Rücktritt erklärt. Es war das erste Mal seit über 700 Jahren, dass sich ein Nachfolger Petri zu diesem Schritt entschlossen hat. Die Zeit zwischen seiner Abdankung und der Wahl des neuen Papstes nennt sich Sedisvakanz. Die seit langem skandalgeschüttelte Landesenergiegesellschaft SEL kam zu einem neuen Generaldirektor und verlor diesen wenige Monate danach ebenso skandalbegleitet. Der Posten war nun wieder vakant. Und viele Schulen haben heuer erste negative und positive Erfahrungen mit der 5-Tage-Woche gemacht. Immerhin gab es einen zusätzlichen schulfreien Tag für die Schüler. Übrigens (um endlich zum Dialekt zu kommen): Für „schulfrei“ gibt es im oberen Vinschgau einen schönen alten Ausdruck: „vikanz“. Er hat – wie Vakanz und vakant – seine Wurzeln im lateinischen „vacuus“ mit der Bedeutung „leer“. So leer wie manch kontraproduktives Geschwätz um eine 36. Schulwoche.
Christian Zelger
Christian Zelger

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