Vinschger Bildungszug
Publiziert in 14 / 2003 - Erschienen am 17. Juli 2003
Ludwig Fabi - unser Mann hinter den Bildungsausschüssen
Einen ungewöhnlichen beruflichen Werdegang hat Ludwig Fabi aus Burgeis hinter sich. Vom Bankangestellten über Jugendarbeit und dem Sozialdienst hat er, auch geistig immer in Bewegung, nun sein hauptberufliches Tätigkeitsfeld in der Kultur- und Bildungsarbeit gefunden. Seit März ist er pädagogischer Mitarbeiter im Bildungshaus Schloss Goldrain und weiterhin Bezirksserviceleiter der Bildungsausschüsse im Vinschgau.
Ist der Weg vom Bankangestellten zum Erwachsenenbildner nicht etwas ungewöhnlich?
Auf den ersten Blick schon. Beim zweiten Hinsehen steht bei beiden Berufsbildern der Mensch im Mittelpunkt, nur ist das “Kaufmännische” nicht ganz meine Stärke, sondern das Gestalten und Organisieren. Deshalb wechselte ich nach sechsjähriger Banktätigkeit zum Jugenddienst Obervinschgau in den Non-Profit-Bereich, wo ich eine kreative und abwechslungsreiche Tätigkeit fand. Durch die Begleitung von ehrenamtlich tätigen Menschen in der Kinder- und Jugendarbeit kam ich bereits damals viel mit Erwachsenen in Kontakt. Menschen zu motivieren und begleiten zu können, setzt aber eine starke Persönlichkeit voraus und daher bildete ich mich immer wieder bei Seminaren und Kursen fort. Der Wechsel von der Jugendarbeit in den Erwachsenenbereich vollzog sich daher fast nathlos. Die zwischenzeitliche Arbeit im Sozialsprengel der Bezirksgemeinschaft Vinschgau war zudem eine wertvolle Erfahrung.
Wie entstand das Projekt zur Betreuung der Bildungsausschüsse?
Wie angedeutet, nahm ich an mehreren Ausbildungen teil, unter anderem an einem Universitätslehrgang, welchen ich als akademisch geprüfter Erwachsenenbildner abschloss. Durch diese Ausbildung und meine Tätigkeit im Bildungsausschuss der Gemeinde Mals gewann ich Einblick in die Bildungstätigkeit und knüpfte Kontakte mit dem Amt für Weiterbildung der Aut. Prov. Bozen und dem Bildungshaus Schloss Goldrain. Diese beauftragten mich, ein Konzept für eine mögliche Betreuung der Bildungsausschüsse im Vinschgau einzureichen. Mein Konzept wurde gutgeheißen und als Südtirolweites Pilotprojekt ab 2000 gestartet und bis dato verlängert.
Wenn Sie auf die letzten Jahren zurückblicken, hat sich das Projekt nach ihren Vorstellungen entwickelt?
Meine Vorstellungen sind dahingehend erfüllt worden, indem für dieses Projekt Geld für Beratung und Kreativität investiert wurde und nicht wie landesweit üblich in Großbauten und Prestigeobjekten. Das Amt für Weiterbildung mit Isidor Trompedeller an der Spitze hat dabei Weitsicht bewiesen und stand immer voll hinter dem Projekt. Mein Bemühen, das Vertrauen der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu gewinnen und Ihnen das Gefühl zu geben, hinter Ihnen und nicht vor Ihnen zu stehen, sehe ich ebenfalls als Verwirklichung der Projektidee. Dies ermöglichte es, gemeinsam neue Projekte zu entwickeln und bestehendes Potential zu wecken. Der innovative Charakter des Konzeptes kam dabei besonders zum Tragen.
Gibt es Situationen die Sie in Ihrer Arbeit besonders motiviert haben?
Die freundschaftliche aber auch konstruktive Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen vor Ort und ihre Bemühungen und ihre Kreativität zu begleiten, dass sich im Dorf etwas “bildet”, hat mich am meisten motiviert. Diesen Motor, welcher es ermöglicht, in Bewegung zu bleiben oder aktiv zu werden, konnte ich oft mit meinen Ideen und Begeisterung zum Fahren bringen und es freut mich, wenn dieser Motor immer wieder zu neuen Fahrten/Zielen anspringt. Motivierend war auch, wenn es gelungen ist nach vielen Sitzungen eine Idee mit einem durchgeführten Programm zur Zufriedenheit von Organisatoren und Besucher abzuschließen. Die Mithilfe im Projektteam von Sibille Tschenett aus Mals, Anni Zingerle aus Schlanders und Hans Tappeiner aus Latsch war zudem eine Bestätigung für mich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Hat Ihre Tätigkeit auf Schloss Goldrain auch Auswirkungen auf die Bildungsausschüsse?
Meine derzeitige hauptberufliche Tätigkeit als pädagogischer Mitarbeiter im Bildungshaus Schloss Goldrain hat für die Bildungsausschüsse vorwiegend positive Auswirkungen. Der Strukturservice, welchen das Bildungshaus im steuerrechtlichten und organisatorischen Bereich anbietet, kann dadurch verbessert werden. Das Angebot an Weiterbildungen und die Kommunikation mit den Bildungsausschüssen hat einen fixen Platz bekommen. Das Bildungshaus profitiert im Gegenzug dadurch, dass durch meine Tätigkeit der Kontakt zur Basis besteht und die Bedürfnisse vor Ort erkannt werden. Ganz im Sinne des neuen Logos von Schloss Goldrain, ist meine Arbeit als offener Turm und Verbindung zu den Menschen im Tal zu sehen.
Welche Werte sehen sie in der Erwachsenenbildung?
Erwachsenenbildung bedeutet für mich Bewegung und Vielfältigkeit, um aus den Möglichkeiten, welche uns der Alltag bietet oder verbietet, das Beste zu machen. Dazu braucht es Flexibilität und geistige Wachheit und diese muss ständig gepflegt werden, so wie die restlichen Dinge im Leben. Daher sehe ich die Wertigkeit in der Erwachsenenbildung darin, sich vielfältige Kompetenzen anzueignen, welche sich quer durch die persönlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich ebewegen sollen. Dabei muss immer der Mensch im Mittelpunkt stehen und natürlich die Bereitschaft “zu wachsen” und etwas “zu bilden”.
Ihre Leidenschaft gehört ja auch dem Theater, kehren Sie “in Fahl” zum Kabarett zurück?
Theater bzw. Theater zu spielen ist für mich praktizierende Erwachsenbildung. Das Schreiben und die Aufführung des Kabarettprogrammes “Ein Herz für Erwachsene” mit Miriam Tschenett und Hanspeter Plagg im Jahr 1998 war für mich eine große Herausforderung und Erfüllung eines Lebenstraumes zugleich. Wenn es die Zeit und die Inspiration erlaubt, wird es sicherlich eine Fortsetzung des Kabarettsprogrammes geben. Denn es passiert eigentlich nichts “in Fahl” und die Spezie “Erwachsener” muss weiterhin besonders geschützt werden, damit sie mit Selbstironie, Humor und besonders mit Gefühl den Alltag meistern kann. AN
schlandersburger sommerabende
bildungsausschuss und Bibliothek bieten wieder buntes Veranstaltungsprogramm im Sommer
Sie werden nun schon zur lieben Gewohnheit die sommerlichen “langen Dienstagabende” im Innenhof der Schlandersburg. Auch dieses Jahr veranstaltet die Bibliothek Schlandersburg in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Schlanders ein reichhaltiges kulturelles Programm. Alle sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.An diesen Dienstagen bleibt die Bibliothek am Nachmittag geschlossen - dafür wird von 18:00 bis 20:00 Uhr am Abend geöffnet. An den übrigen Tagen bleiben die Öffnungszeiten gleich (9:00-12:00 und 14:00 bis 18:00 Uhr) Am Samstagnachmittag und Sonntag geschlossen.
Die Veranstaltungen werden von der Gemeinde Schlanders sowie von der Raiffeisenkasse Schlanders finanziell unterstützt.
Dienstag, 22. Juli 03, 20:30 Uhr
Klezmer - Musik
mit der Gruppe dire gelt
Dienstag, 29.Juli 03, 20:30 Uhr
o sole mio...
un viaggio musicale attraverso lÌtalia con Maurizio Floridia
e il gruppo
Napolitudine
eine musikalische Reise durch Italien
Dienstag, 5.August 03, 20:30 Uhr
electric guitar
solo
Konzert
auf der elektrischen Gitarre
mit
Mauro Franceschi
Komponist und Musiker
Dienstag, 12. August 03, 20:30 Uhr
Konzert mit der
La Vida New-Orleans-Jazz-Band
Dienstag, 19.August 03, 20:30Uhr
Klingsors letzter Sommer
gelesen von Albrecht Goette
Staastsschauspiel Dresden
Musikalische Farbspiele zu
Klingsors Zaubergarten
auf verschiedenen Flöteninstrumenten aufgeführt von
Heide König
Dresden
Dienstag, 26.August 03, 20:30 Uhr
Banklhuckn
mit Vinschger
Mundartautoren
Donnerstag, 28.August 03, ab 15:00 Uhr
Kinderfest mit Clown Stauni
Malen, Töpfern, Geschichtenerzählen
und Spielen
Italienisch? kein Problem für mich
5 Tage spielend Italienisch tranieren mit Schattentheater und Basteln mit Naturmaterialien am Rimpfhof für Kinder von 11 - 14 Jahren.
Da cosa nasce cosa
Laboratorio di teatro ombre e di riciclaggio creativo
Per chi: ragazzi 11 - 14 anni. Massimo gruppo di 10.
Dove: Rimpf Hof presso Lasa/Silandro
Quando: dal 1 al 5 settembre da lunedì ore 14.00 a venerdì ore 16.00.
Iscrizioni: fino al 15 di agosto presso la biblioteca di Silandro 0473 730 616
oppure Telefono: Daniela 0473 624 479, Patrizia 0473 830 608
Costo: 180 € a persona. Riduzioni per fratelli 160 €.
Referenti: Daniela Montini Alber e Patrizia Castano
Veranstalter: Bibliothek Schlandersburg
Impressum: Initiative von Schloss Goldrain in Zusammenarbeit mit den Bildungsausschüssen des Vinschgaus / Finanziert durch die Aut.Prov.BZ - Amt für Weiterbildung / Koordination:Ludwig Fabi / Grafik: Anna Zingerle