Im Bild (v.l.): Otto Jähnl (Ortsvorsteher Karnabrunn a.D.), Karl Zellhofer (Verein Neue Landesbahn), Rudi Maurer, Hans Narrenhofer (Regiobahn Leiser Berge), Willi Luger (Culumnatura) und Wolfgang Muth (Berufspendler pro Regiobahn).

Vinschgerbahn als Vorbild

Publiziert in 34 / 2015 - Erschienen am 30. September 2015
Niederösterreich/Vinschgau - Dass die Vinschgerbahn ein vorbildhaftes Modell für eine erfolgreiche Regionalbahn sein kann, hat sich auch in der Naturpark-Region Leiser Berge in ­Niederösterreich herumgesprochen. So wurde die Umweltschutzgruppe Vinschgau als tatkräftige Kämpferin für die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn kontaktiert, um in der Marktgemeinde Ernstbrunn, im Zentrum des Weinviertels, einen Informationsabend abzuhalten. Über 70 Interessierte waren gekommen, um sich über die Geschichte, den Kampf um die Wiederinbetriebnahme, den Erfolg und die Zukunftsvisionen der Bahnlinie Mals-Meran zu informieren. Dabei stellte man fest, dass es sehr viele Ähnlichkeiten zwischen der Vinschgerbahn und dieser niederösterreichischen Landesbahn gibt. So wurde die Bahnlinie von Korneuburg nach Ernstbrunn im Jahre 1904, also 2 Jahre vor jener im Vinschgau, eröffnet. Nachdem im Mai 1988 der Personenverkehr dort wegen schwindender Rentabilität eingestellt worden war, hat es immer wieder erfolglose Bestrebungen zur Modernisierung der Bahnlinie gegeben. Derzeit werden regelmäßig Fahrten des NostalgieExpress Leiser Berge und Sonderfahrten angeboten. Aufgrund des sehr starken Pendlerverkehrs in Richtung Wien und St. Pölten erhofft man sich eine baldige Modernisierung der 30 Kilometer langen Bahnstrecke mit einer attraktiven Anbindung nach Korneuburg, um von dort aus nach Wien weiterfahren zu können. Eine moderne Bahnverbindung von Ernstbrunn nach Korneuburg würde dazu beitragen, die aktuellen Verkehrsprobleme in einigen Ortschaften zu entschärfen, eine Alternative zum Individualverkehr anbieten und für den Tourismus den ersehnten Aufschwung maßgeblich unterstützen. Rudi Maurer von der Umweltschutzgruppe Vinschgau konnte aufzeigen, wie mit jahrelangem Einsatz die politischen Entscheidungsträger für die Modernisierung der Vinschgerbahn überzeugt werden konnten. Mittlerweile zweifelt niemand mehr an der enormen Bedeutung der Bahn für die gesamte Region. Es wäre durchaus möglich, dass nach der Elektri­fizierung der Vinschgerbahn einige Zuggarnituren an die Regiobahn Leiser Berge verkauft werden und dort zwischen Korneuburg und Ernstbrunn ihren weiteren nützlichen Dienst tun. Eine Einladung für einen Gegenbesuch im Vinschgau, um sich von der Funktionalität und den Vorteilen der Vinschgerbahn persönlich zu überzeugen, wurde in Ernstbrunn jedenfalls deponiert. red
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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