Vision FahrRad in Naturns
Gemeinderat genehmigt Ergebnisbericht zum Projekt „PRO-BYKE“
Naturns - Mit der einstimmigen Genehmigung des Ergebnisberichtes zum Interregionalen Projekt „PRO-BYKE -Fahrradförderung“ in der Gemeinde Naturns stellte der Gemeinderat am 25. Februar die Weichen für die Entwicklung hin zu einer fahrradfreundlichen Gemeinde. Die zuständige Gemeindereferentin Astrid Pichler hatte bereits in der Novembersitzung die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Fahrradfreundlichkeit zusammen mit der Bezirksgemeinschaft und dem Ökoinstitut angekündigt. PRO-BYKE ist dann im Sommer 2018 mit einer Status-Analyse und der Einsetzung des PRO-BYKE- Fahrradteams gestartet. „Im September haben wir im Rahmen unseres FahrRadTages eine Beradelung aller wichtigsten Straßen, Wege und Abstellanlagen im Dorf veranstaltet“, berichtete Pichler. „Nach vier Workshops mit dem PRO-BYKE-Team war der Ergebnisbericht dann anfangs Februar 2019 fertig. Nach der Verabschiedung des Ergebnisberichts und des Maßnahmenkatalogs werden wir mit dem eingesetzten Fahrrad-Team pro Jahr 3 bis 4 Maßnahmen konkret umsetzen.“ Die Referentin erwähnte auch, dass Zeno Christanell als damaliger Gemeindereferent mit dem Ökoinstitut bereits im Jahr 2014 einen ersten Fahrrad-Plan mit Maßnahmen für Naturns erarbeitet hatte. Dieser Plan ist nicht umgesetzt worden, „er hat uns jedoch eine sehr wertvolle Vorarbeit geliefert.“ Ziele des Projektes PRO-BYKE, gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020, sind u. a. die Radberatungen in den Gemeinden. Seit Jänner 2018 ist die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit den Gemeinden Algund, Lana und Naturns daran beteiligt. Als technischer Partner wurde das Südtiroler Ökoinstitut mit ins Boot geholt, das den Großteil der Beratungen durchführte. Im Rahmen dieses Projektes durchläuft die Gemeinde Naturns einen neunmonatigen Prozess in Begleitung der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und von Expertinnen vom Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige. Es wurde ein Fahrrad-Team gegründet, welches sich intensiv mit der Fahrradsituation in der Gemeinde auseinandersetzt.
Ein Konzept mit vielen Visionen
In Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt soll der Radverkehrsanteil in Naturns bis zum Jahre 2030 von 14 auf 18 % gesteigert und der motorbetriebene Verkehr im Ort reduziert werden. Alle öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Freizeiteinrichtungen und wichtigen Verkehrsknotenpunkte sollen sicher und direkt mit dem Fahrrad erreichbar sein. Bei allen Bauvorhaben soll der Aspekt der Radmobilität mitberücksichtigt und die Straßengestaltung mit Bevorzugung des Radverkehrs durchgeführt werden. Dafür braucht es ein verständliches Rad-Leitsystem und ein Radwegenetz, das den Benutzern eine gute Orientierung, Sicherheit und Komfort bietet. Mit speziellen Veranstaltungen will man die Bevölkerung zum Radfahren motivieren und somit den Autoverkehr im Ort reduzieren. Diese Ziele sollen mithilfe eines aus 23 Maßnahmen bestehenden Projektes erreicht werden. Die bei der Ratssitzung anwesenden Beraterinnen, Anja Stuefer (BZG Burggrafenamt) und Irene Senfter (Ökoinstitut), erläuterten die jeweiligen Details dieses Projektes. Vonseiten der Ratsmitglieder gab es überwiegend positive Wortmeldungen zum Projekt. „Es sind nützliche Maßnahmen, die nicht viel Geld kosten“, meinte Bürgermeister Andreas Heidegger. Allerdings wurden auch diverse Probleme angesprochen, z. B. das Verhalten mancher Radfahrer.