Weiter Ausblick trotz geringer Höhe oberhalb des Kreuzjöchls

Vom Kreuzjöchl zur Göflaner Scharte

Publiziert in 33 / 2012 - Erschienen am 19. September 2012
Eine einfache und lohnende Wanderung am Kamm zwischen dem Vinschgau und dem Martelltal Es gibt Wanderungen, auf denen begegnet frau den ganzen Tag lang keiner Menschenseele. Die Gratwanderung vom Kreuzjöchl am Schlanderser Nördersberg zur Göflaner Scharte ist so eine. Seltsam, zählt sie wohl zu den einfachsten und aussichtsreichsten Wanderungen im Vinschgau. Zuerst noch im dichten Nadelwald, lichtet dieser sich bald und lässt damit seltene Einblicke in den Vinschgau und das Martelltal zu: das versteckte Schlandrauntal, das kleine Hasenöhrl, die steilen Flimalmen… Vom Kamm einige hundert Höhenmeter tiefer breitet sich das Hochplateau mit den Gamshöfen aus. Einst sollen auf der Hochebene zahlreiche Nörggelen gehaust haben, so erzählen Sagen. Einige können in der Sagensammlung von Robert Winkler nachgelesen werden, wie jene Geschichte über den als Hirten getarnten Norgg, der von den Bauern einen neuen Mantel geschenkt bekam und dann doch auf Nimmerwiedersehen verschwand. Heute tummeln sich am Nördersberg gar einige mit Handschuhen, Helm und Funktionskleidung bestens ausgerüstete Sportler, die sich nicht so leicht vertreiben lassen. Denn die Tour zum höchst gelegenen Hof Hasl ist in Mountainbikerkreisen längst kein Geheimtipp mehr: beliebtes Frühjahrsziel, kühle Alternative zum Sonnenberg im Sommer und eine Alternative um zur langen Marmorstraße um zum Bruch zu gelangen. Wegverlauf: Vom Parkplatz kurz vor dem Haslhof links über eine steile, betonierte Straße hinauf zur Hasler Ebnet und zu einer Forsthütte. Von dieser wiederum links einen anfänglich steilen Traktorweg folgen. Nach ca. 10 Min. zweigt rechts der Steig zum Kreuzjöchl ab. Durch den Wald geht es mal gemütlich, dann steiler hinauf bis zum bewaldeten Joch (2.026 m, 1 ¼ Std.). Über den breiten, bewaldeten Rücken lichten sich nach einer ½ Stunde die Bäume. Durch Senken und Tälchen, zuletzt in Serpentinen zum Breitbichl und an den Lawinenverbauungen vorbei abwärts zur Göflaner Scharte (2.400 m, 1 ½ Std., Trittsicherheit). Über sie hinab in den Lärchenwald und über den Themenweg Marmor zur Alm (1 Std.). Auf der Marmorstraße (auch Themenweg) geht es nach Kohlplätzn und zurück zum Haslhof (1.550 m, 1 ½ Std.) Ziel: Aussichtsreiche Wanderung zum Kreuzjöchl und über die Göflaner Scharte zur gleichnamigen Alm Charakteristik: einfache, längere Wanderung mit kurzer Trittsicherheit Kinder: für Gehfreudige ab 6 Jahren geeignet Ausgangspunkt: Haslhof am Schlanderser Nördersberg (ca. 5 km) Anfahrt: an der Etschbrücke in Göflan geradeaus Richtung Nördersberg Höhenmeter (im Aufstieg): 960 Strecke: 13,2 km Gesamtgehzeit: ca. 5 Std. Gipfelziel: Weißwand (2.780 m, 1 Std.) Kulturelle Besonderheit: Themenweg Marmor, Göflaner Marmorbruch Mein schönstes Bergfoto: Schicken Sie uns auch heuer wieder Ihren gelungenen Schnappschuss. In einer der Oktoberausgabe halten wir einen Platz dafür frei. Fotos an grafik@dervinschger.it­ unter Angabe des Absenders, der Abgelichteten, des Bergnamens und des Datums. Wir sind freuen uns auf Ihr Foto – Dr. Andrea Kuntner Bahnhofstr. 3 39028 Schlanders Tel. 0039 0473 620314, Mobil 0039 335 70 21 034
Andrea Kuntner
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