Auch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Mals fielen sämtliche Beschlüsse einhellig. Diskussionen gab es so gut wie keine.
Für die Pforzheimer Hütte stellt die Gemeinde auch heuer einen Beitrag in Höhe von 35.000 Euro bereit.

Von 1,54 auf 2,03 Prozent

Gemeinde Mals erwirbt zusätzliche Anteile an der Reschenstausse-Konzession. Ortspolizeikonzept: Für 1 Jahr und beschränkt auf die ersten 2 Phasen.

Publiziert in 7 / 2022 - Erschienen am 12. April 2022

Mals - Mit insgesamt 8 Prozent sind die Vinschger Gemeinden an der Reschenstausee-Konzession beteiligt. Ein Geschenk waren diese 8 Prozent nicht. Im Gegenteil: sie mussten hart erstritten werden. Die Ableitung Melz-Arunda war von Anfang an nicht berücksichtigt worden. Nach längeren Verhandlungen mit Alperia bzw. Alperia Vipower wurde unlängst vereinbart, dass die Gemeinden Graun, Mals und Glurns zusätzliche Anteile erwerben können, um dann auch entsprechend an den Einnahmen aus der Stromproduktion beteiligt zu werden. Nach Graun und Glurns hat sich am 29. März auch der Gemeinderat von Mals einhellig für den Erwerb zusätzlicher Anteile ausgesprochen. Die Beteiligung der Gemeinde Mals an der Reschenstausee-Konzession steigt somit von 1,54 um 0,49 auf insgesamt 2,03 Prozent. „Die Einnahmen aus dem Bereich Energie sind für unseren Haushalt sehr wichtig“, hatte Bürgermeister Josef Thurner vorausgeschickt. Umsonst ist die zusätzliche Beteiligung natürlich nicht. Die Gemeinde erwirbt die 0,49 Prozent mit 8 Jahresraten in Höhe von jeweils 37.794 Euro.

Skepsis bezüglich Kommando-Struktur

Neben Latsch und Schluderns steht auch die Gemeinde Mals dem übergemeindlichen Ortspolizeikonzept eher skeptisch gegenüber, speziell was die bezirksweite Kommando-Struktur betrifft, wie sie die letzte der 4 Umsetzungsphasen vorsieht. „Nicht alle sind von der Notwendigkeit des Konzeptes überzeugt, dessen Umsetzung außerdem nicht billig ist“, sagte der Bürgermeister. Eine übergemeindliche Zusammenarbeit sei grundsätzlich richtig, vor allem was die Vereinheitlichung der Dienstpläne betrifft, das einheitliche Abfindungsbüro in Schlanders und die Zusammenarbeit bei Großveranstaltungen, aber mit einer Kommando-Struktur, wie sie derzeit vorgesehen sei, könne er sich nicht anfreunden. Auch deshalb nicht, weil er den Eindruck habe, dass damit die Aufgaben der staatlichen Sicherheitsorgane vermehrt auf die Gemeinden abgewälzt werden könnten, „und Hand in Hand damit auch die Kosten.“ Was die Kosten betrifft, so sollen die 13 Vinschger Gemeinden sowie die Gemeinden Naturns und Plaus für die heurige Konzept-Umsetzung anteilsmäßig 117.000 Euro zahlen (65% für die Koordination und 35% für den Kommandanten Christian Carli). „Einige Gemeinden haben die Ausgaben für das Kommando bereits gutgeheißen und weitere werden es noch tun“, so Thurner. Dem Vorschlag des Ausschusses, die Vereinbarung zwischen den Gemeinden und der Bezirksgemeinschaft dahingehend zu ändern, dass sie auf 1 Jahr und die ersten 2 Phasen beschränkt bleibt, stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Mals zahlt heuer 9.272 Euro für die Koordination. Auf der Liste der Ausgaben für das Kommando (35%) fehlen Mals, Schluderns und Latsch.

Über 1,2 Mio. Euro zweckgebunden

Für verschiedene Investitionen zweckgebunden hat der Gemeinderat über 1,2 Millionen Euro an neuen Einnahmen. Die größten Posten betreffen die Trinkwasserversorgung (Leitung Matsch, Schleis, Kreuzweg), das Abwassernetz (Schleis, Kreuzweg), die Gemeinschaftspraxis und die Steinschlagverbauung in Plawenn. Als Kontaktperson für Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt ernannte der Gemeinderat das Ratsmitglied Kathrin Hutter.

Weiter 35.000 Euro für Pforzheimer Hütte

Für weitere Umbau- bzw. Restaurierungsarbeiten an der Pforzheimer Hütte stellt die Gemeinde heuer einen zweiten und letzten Beitrag in Höhe von 35.000 Euro bereit. Im Vorjahr waren ebenfalls 35.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Die alte Pforzheimer Hütte war 1998 vom Staat an das Land übertragen worden. Das hochalpine Bauwerk (2.256 m) ist eines der wenigen, das sich noch in seinem ursprünglichen Zustand befindet „und zusammen mit der Uina-Schlucht einen sehr interessanten, geschichtlichen Hintergrund hat“, wie an der Hütte nachzulesen ist. Bis herauf in die 1960er Jahre diente die Hütte vor allem als Stützpunkt für die italienische Finanzwache, „um dem regen Schmuggler- und Wildereraufkommen Einhalt zu gebieten.“

Josef Laner
Josef Laner

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