Auf dem Titelbild des Büchleins ist Schloss Juval zu sehen.

Von „aiwoll“ bis „zwiidr“

Publiziert in 26 / 2020 - Erschienen am 30. Juli 2020

Tschars - Die abwechslungsreichen Mundarten in Südtirol sind eine Bereicherung der Sprache und Kultur und verdienen es, neben der Hochsprache mehr gepflegt und gesprochen zu werden. Das ist der Grund, warum der Chronist Robert Kaserer aus Tschars im Juni 2020 die Sammlung „Südtiroler Mundart im Untervinschgau – Kastelbell-Tschars“ herausgebracht hat. Auf rund 70 Seiten sind im Büchlein in alphabetischer Reihenfolge Dialektwörter und die entsprechenden Wörter in der Hochsprache angeführt. Robert Kaserer spannt den Bogen von „aa“ (auch) und „aiwoll“ (ja) bis hin zu „zwiidr“ (böse bzw. unangenehm) und „zwiiflan“ (peinigen). Im Geleit schreibt der Autor, dass viele Landsleute mit dem nichtssagenden „Hallo“ grüßen anstatt mit dem tirolischen „Griaß Gott“ oder Griaßti“. Und statt einem netten „Pfiat Gott“ oder „Pfiati“ hört man ein „Tschiss“ oder „Tschau“, sogar von älteren Menschen. Dem Autor ist es ein Anliegen, die Erinnerung an alte Ausdrücke, die vielen nicht mehr geläufig sind, zu bewahren. Als vollkommen sei die Sammlung natürlich nicht zu verstehen. Einen großen Dank zollt Robert Kaserer den Mitbürgern für die vielen Anregungen. Wer nicht mehr weiß, was ein „Firta“ ist, eine „Fliitsch“, a „Gschlappr“ oder a „Gschpusi“, kann in der Sammlung nachschauen.

Josef Laner
Josef Laner

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