Der Fallerbach bildet durch die neue Brücke kein Hindernis mehr für Wanderer zwischen Goldrain und Vetzan.
Ab 20. Juni soll der Schlanderser Badesommer 2020 beginnen.
Der Wendeplatz mit Haltestelle in Göflan.

Von Brücken, Sozialstruktur, Wendeplatz und Meinungsfreiheit

Publiziert in 20 / 2020 - Erschienen am 4. Juni 2020

Schlanders - „Die Tschanderle-Brugg“ ist wieder intakt“, berichtete Vizebürgermeister Reinhard Schwalt bei der jüngsten Gemeinderatsitzung im Kulturhaus. Ein kurzes, heftiges Unwetter in der Nacht vom Donnerstag, 25., auf Freitag, 26. Juli hatte die Holzbrücke über den Fallerbach weggerissen. Der viel begangene Spazierweg über den „Tschanderle-Weg“ in der Latscher Fraktion Goldrain nach Vetzan, Gemeinde Schlanders, wurde durch die neue, erhöhte Holzbrücke wieder begehbar. Sie wurde vom Landesamt für Wildbachverbauung mit verbesserten Zugängen neu gebaut. Die beiden angrenzenden Gemeinden hatten lediglich das Material in Form von Eisenschienen und Holz zu stellen und zu finanzieren. Sie werden sich einen Betrag von rund 8.000 Euro zu teilen haben.

Soziales Schwimmbad

Für eine andere Art Verbindung, jene zwischen den Generationen, setzte sich Sportreferent Manuel Trojer ein. „Das Freibad im Sommer ist für mich eine der wichtigsten Sozialstrukturen für Jung und Alt, Kinder und Erwachsene“, erklärte Trojer. Man habe sich entschlossen, das Freibad ab 20. Juni zu öffnen und als Gemeinde bis 31. August auch zu führen. Das große Problem sei die Suche nach Bademeistern. Eine Lösung erhoffe man sich in der Absprache zwischen den Badeeinrichtungen von Naturns, Kastelbell, Latsch und Obervinschgau. Bademeister, die ihr Stundenkontingent nicht abdecken, könnten als Springer in mehreren Bädern eingesetzt werden. Für die Gemeinde, die bisher die Energiekosten gedeckt habe, werde es aber ein zusätzlicher, finanzieller Aufwand, gab Referent Trojer zu bedenken. Bürgermeister Dieter Pinggera fragte seine Räte vorsichtshalber nach ihrer Einstellung zum Mehraufwand für den Schwimmbadbetrieb und erhielt Zustimmung von allen Seiten. Rat Erhard Alber (Süd-Tiroler Freiheit) merkte an, dass ein Freibad immer defizitär sei, nur sei sich die Bevölkerung dessen gar nicht bewusst. 

Untragbare Wortwechsel

Als Referent für Mobilität hatte sich Trojer auch mit der „Disharmonie“ zwischen einigen Bürgern von Göflan und den Bediensteten der beiden City-Bus-Linien zu befassen. „Ich möchte nicht nur einer Seite die Schuld geben“, erklärte er bei der Ratssitzung. Es habe Schwierigkeiten bei den Wendemanövern gegeben, was zu untragbaren Wortwechseln zwischen Einheimischen und Busfahrern geführt habe. Sie gelte es zu klären. Eine Sitzung diesbezüglich mit Fraktionsvorsteher, Feuerwehrhauptmann und Schützenkommandant habe er für 3. Juni angesetzt. Ebenfalls auf Göflan bezog sich eine Anfrage von Peter Raffeiner (Süd-Tiroler Freiheit), ob es in Schlanders keine Meinungsfreiheit gäbe. Er bezog sich auf eine Aktion der Schützen und auf das Verbot, Spruchbänder zu entfalten. Bürgermeister Pinggera hielt dazu ein ausführliches Plädoyer über den Unterschied zwischen Meinungsverbot und Missbrauch des öffentlichen Raumes.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
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