Vorsitzwechsel in der Ferienregion
Publiziert in 17 / 2015 - Erschienen am 6. Mai 2015
Seit 7. April 2015 ist der Gastgeber im Alpin & Relax Hotel „Das Gerstl“ Lukas Gerstl, 28, Präsident der Ferienregion Obervinschgau.
der Vinschger: Was hat Sie letztendlich bewogen, die Würde und Bürde eines Vorsitzenden der Ferienregion anzunehmen?
Lukas Gerstl: Ich bin überzeugt, dass unsere Region den Tourismus als wichtiges Standbein der Wirtschaft und für die Arbeitsplätze braucht und sehe dies gleichzeitig als großes Zukunftspotential für die Jugend - aus diesen Gründen habe ich diese Herausforderung mit viel Motivation angenommen.
Es sollte doch ein Tourismusreferent der angeschlossenen vier Gemeinden in den deutlich verkleinerten Ausschuss kooptiert werden. Auf wen ist die Wahl gefallen?
Die Wahl ist auf den Malser Tourismusreferenten Joachim Theiner gefallen. Er hat sich in den letzten vier Jahren sehr für die Ferienregion Obervinschgau eingesetzt. Dafür gilt ihm mein Dank.
Sie waren Teil des Gremiums, dem es in den letzten vier Jahren gelungen ist, 153.000 Euro an Schulden (Stand April 2010) abzubauen. Wie hat der Ausschuss bzw. ihr Vorgänger-Präsident Theiner dies geschafft?
Meinem geschätzter Vorgänger und seinem Gremium, welchem ich bereits angehört habe, ist es durch eine sehr sparsame Verwaltung gelungen, die Ausschöpfung aller Beiträge zu erreichen. Mit viel persönlichem Einsatz hat er es geschafft, eine positive Bilanz zu hinterlassen. Dafür gelten Thomas Theiner, seinem Team und den Mitarbeitern im Tourismusverein mein persönlicher Dank und meine Anerkennung.
Wird es unter Lukas Gerstl neue Ziele, Maßnahmen oder Werbestrategien geben?
Wir, der neu gewählte Vorstand und die Geschäftsführerin der Ferienregion Obervinschgau Silvia Tumler sind dabei, unter Begleitung einer externer Firma eine gezielte Werbestrategie samt Maßnahmen auszuarbeiten. Es ist uns sehr wichtig, die Stärken und Schönheiten unserer Region ganz speziell in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu müssen alle, Wirtschaft, Bauern und die ganze Bevölkerung eingebunden und begeistert werden. Nur wenn wir selbst von unserer Region überzeugt sind, können wir auch unsere Gäste überzeugen. Dafür braucht es jedoch den Zusammenhalt aller.
Die ureigenste Aufgabe der Ferienregion besteht im Generieren von Nächtigungen. 411.247 hat es 2012 gegeben, 2013 waren es 408.173, 2014 noch 401.718. Zudem ist die Zahl der Auslastungstage von 2013 auf 2014 von 129 auf 124 zurückgegangen. Gibt es dafür bestimmte Gründe oder liegt die Ferienregion damit einfach im Südtiroler Trend?
Es muss ein Hauptziel sein, die Nächtigungen zu steigern. In den letzten Jahren gab es in der Ferienregion sicherlich einen großen Umbruch. Durch Umbauten bzw. Neubauten haben sich die Öffnungstage verschoben. Für diese Betriebe verkürzte sich natürlich die Saison. Für die Zimmervermieter waren die letzten Jahre durch die bürokratischen Auflagen, durch Betriebsübergaben und die allgemeine Wirtschaftslage sehr hart.
Dorfgeschäfte und Gasthäuser wurden früher vor allem von Privatzimmervermietern und Frühstückspensionen belebt und erhalten. Gerade sie werfen immer öfter das Handtuch. Kann es Gegenmittel oder Auswege geben?
Für uns als Vertreter der Ferienregion Obervinschgau ist es sehr wichtig, dass die Gasthäuser und Geschäfte in den Dörfern weiter bestehen bleiben. Wir als Vermieter haben die Aufgabe, diese Dorfinstitutionen bei unseren Gästen entsprechend zu bewerben, da gerade die Nähe zu den Einheimischen die Gastfreundschaft Südtirols ausmacht.
Interview Günther Schöpf

Günther Schöpf