„Wald- und Wiesen-Autonomie“
….war die Rettung der sensiblen Natur- und Kulturlandschaft Südtirols.
Naturns - Naturns ist eine Grenzgemeinde zwischen Burggrafenamt und Vinschgau. Sie trägt den Begriff „Natur“ im Namen und hatte das Glück, im Jahre 1984 Sitz des ersten Naturparkhauses in Südtirols größtem Naturpark Texelgruppe zu werden. Schon 36 Jahre zuvor durften die Südtiroler „Landschafts- und Naturschutz“ selbst verwalten. Um sich dessen bewusst zu werden, wurde der 5. September 2020 als „Tag der Autonomie“ in 7 Naturparks und im Nationalpark Stilfserjoch begangen. Alle Standorte hatten ihre Akzente gesetzt, besondere Programme erstellt und ein Mitglied der Landesregierung empfangen. In Naturns vertrat sie Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Begrüßt wurde er vom Vizedirektor des Landesamtes für Natur Anton Egger, vom Naturnser Bürgermeister Andreas Heidegger und von der Stationsleiterin Annamaria Gapp. Anwesend waren auch der Leiter der Forststation Reinhold Kuppelwieser, die Parkmitarbeiter Lena Platzgummer und Gernot Reich, die Naturnser Referenten Zeno Christanell, Astrid Pichler und Michael Ganthaler, aus Partschins Vizebürgermeister Luis Forcher, aus Algund Bürgermeister Ulrich Gamper und Vertreter des AVS Untervinschgau. Egger nannte Natur und Landschaftsschutz erste Errungenschaften der Autonomie und ersuchte die Politik weiterhin um finanzielle Unterstützung. Bürgermeister Heidegger bedauerte, dass nicht mehr Bürgerinnen und Bürger anwesend waren. Er stellte fest, dass eine Einrichtung wie das Naturparkhaus nur durch jene Menschen wirke, die es betreuen und in der Lage sind, die Informationen zu vermitteln. So habe Stationsleiterin Annamaria Gapp durch „wertvolle Ausstellungen“ und Maßnahmen „diese Struktur so spannend“ gemacht. Heidegger ging auf den Neubau des Naturparkhauses am westlichen Dorfeingang und auf das neue Ausstellungskonzept ein. Er schlug vor, den Rohbau im Laufe des Tages zu besichtigen. Landesrat Widmann stellte einmal mehr fest, dass 40% des Landes auf über 2000 Höhenmeter liegen. „Auf 4% des Landes halten sich fast alle auf, auch die Obst und Weinbauern“, meinte er. Daher sei es dringend nötig, alles, was mit Landschaft und Natur zu tun habe, zu schützen. Dies sei nur durch primäre Gesetzgebung möglich. Er spielte auf verschiedene Versuche in Rom an, diese Autonomie – z. B. durch Jagdgesetze - auszuhöhlen und rief zur Wachsamkeit auf. Als abschreckendes Beispiel verwies er auf den Zentralismus im Gesundheitsbereich. Anerkennende Worte gab es für die Bemühungen von Bürgermeister Heidegger und Bedauern über dessen Mandatsbeschränkung. Stationsleiterin Gapp stellte den weiteren Ablauf der Veranstaltung mit Führungen im Naturparkhaus und einer kleinen Exkursion mit Lunchpaket auf Unterstell vor.