Was bisher verborgen war
Publiziert in 39 / 2016 - Erschienen am 3. November 2016
Taufers i.M. - Kaiser Maximilian, Margarethe Maultasch und Meinhard II. begrüßten den Besucher der Ausstellung von Georg Thuille in der St. Johann-Kirche in Taufers im Münstertal gleich am Eingang. 30 Jahre lang hatte Georg Thuille im Stillen an seiner Kunst gearbeitet, die er nur für sich selbst schuf, ohne auf Kommentare von außen hören zu müssen. Im Zuge der Option war seine Familie nach Vorarlberg gekommen, wo Georg Thuille 1946 in Hohenweiler geboren wurde. Aufgewachsen ist er dann nach der Rückkehr nach Südtirol in Taufers im Münstertal. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung in den Bereichen Malerei und Bildhauerei an der Höheren Technischen Lehranstalt in Innsbruck arbeitete er mit dem bekannten Malser Künstler Karl Plattner an der Fertigstellung der Europa-
kapelle an der Europabrücke. Nach der Fertigstellung des aufwändigen Freskenzyklus bezeichnete Platter ihn als seinen Schüler. Thuille wandte sich jedoch dem Kirchenrestaurationsgewebe zu und arbeite im Verlauf von 30 Jahren in zahlreichen Kirchen und Kapellen in Südtirol und auch im Vinschgau, beispielsweise in Matsch. Die Tauferer Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch und Ausstellungsorganisator und
Filmemacher Gottfried Deghenghi brachten in ihren Ansprachen den Stolz zum Ausdruck, dass Georg Thuille nach seiner Ausstellung in Algund nunmehr seine zweite Ausstellung in seinem Heimatdorf Taufers im Münstertal unter dem treffenden Titel „Der Künstler im Verborgenen“ realisierte.

Friedrich Haring