„Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz“ hieß das Thema der 4. Energie- und Umwelttage in Mals.

„Wasserkraft leistet Beitrag zur Energiewende“

Publiziert in 35-36 / 2021 - Erschienen am 26. Oktober 2021

Mals - Welchen Einfluss hat die Nutzung der Wasserkraft auf den Klimawandel, die Umwelt und die Ökosysteme? Vor welchen Herausforderungen stehen derzeit die Wasserkraftwerksbetreiber? Wie lassen sich die Ansprüche der Umwelt und der Ökologie mit der Nutzung der Wasserkraft vereinbaren? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt der 4. Auflage der „Interalpinen Energie- und Umwelttage“, die am 21. und 22. Oktober in Mals stattgefunden haben. Im voll besetzten Saal im Kulturhaus waren am 21. Oktober Fachreferate renommierter Experten und Referenten aus dem deutschen Sprachraum zu hören. Die Moderatorin Bettina Geisseler (Geisseler Law) gab sich einleitend überzeugt, dass die Wasserkraft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten könne und werde. Der Malser Bürgermeister Josef Thurner erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass die Gemeinde Mals in den vergangenen 10 Jahren viel in die Wasserkraft investiert hat. Er glaube nicht, dass dadurch größere ökologische Schäden entstanden sind. Bedauert hat Thurner die Abwesenheit der hohen Politik: „Das ist schade, denn die Politik könnte sich hier wichtige Inputs zu den Themen Umwelt und Klimaschutz holen.“ Es werde von den politischen Entscheidungen dieses Jahrzehntes abhängen, wie es am Ende dieses Jahrhunderts mit unserem Planten bestellt sein wird. Rudi Rienzner vom Südtiroler Energieverband brach eine Lanze für die Wasserkraft: „Wir können stolz auf diese Ressource sein und es gibt keinen Grund, sich für die Nutzung der Wasserkraft rechtfertigen zu müssen.“ Auch Flavio Ruffini von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, der das Konzept „Klimaland Südtirol 2050“ vorstellte, hob die Bedeutung der Wasserkraft hervor. Allerdings sollte die Wasserkraftnutzung so umweltverträglich wie möglich erfolgen. Je stärker das geschieht, umso mehr trägt die Wasserkraft zum Klimaschutz bei. Auch die weiteren Referate und Diskussionen drehten sich um die vielen Aspekte des Hauptthemas „Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz.“ Organisiert wurden die Energie- und Umwelttage vom IBI (Euregio Kompetenzzentrum für alpines Bauen) in Zusammenarbeit mit „Ingenieure Patscheider & Partner GmbH“, Südtiroler Energieverband, TIQU sowie Geisseler Law. Walter Gostner von „Ingenieure Patscheider & Partner GmbH“ und seines Zeichens auch IBI-Verwaltungsrat freute sich über das rege Interesse an der Tagung. Es sei gelungen, heuer wieder ein interessantes Programm mit hochkarätigen Experten und Expertinnen aus Forschung, Wirtschaft und anderen Bereichen zusammenstellen. „Dieser Austausch zwischen Wissenschaft, Entscheidungsträgern und der Praxis ist unersetzlich für eine nachhaltige Veränderung,“ so Gostner. Bettina Geisseler hatte Walter Gostner und Ronald Patscheider als die zwei „Väter“ der Malser Energie- und Umwelttage begrüßt. Dass die Umwelt und Ökologie Priorität haben müssen, unterstrich auch Peter Rutschmann von der Technischen Universität München. Eine Akzeptanz für die Wasserkraft sei zwar da, doch sie könnte stärker sein.

Josef Laner
Josef Laner

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