Weg für neue Kite-Station ist geebnet

Publiziert in 10 / 2015 - Erschienen am 18. März 2015
Vorprojekt einstimmig genehmigt. Reschensee hat sich mittlerweile zu einem Mekka für Kitesurfer entwickelt. Graun - Im Gründungsjahr 2000 belief sich die Zahl der Mitglieder des „Adrenalina Kitesurf-Clubs Reschensee“ auf 30. Mittler­weile sind es ca. 400. Dank der idealen Windverhältnisse gilt der ­Reschensee mittlerweile als Mekka für ­Kitesurfer im Sommer und Snowkiter im Winter. Es ist somit fast immer etwas los am Reschensee. Wovon der Club seit Jahren träumt, ist eine angemessene Kite-Station. Der derzeitige Kite-Spot an der Mündung des Karlinbachs in Graun ist mehr als nur ein Provisorium. Er besteht eigentlich nur aus zwei Stahl-Containern. Geeignete sanitäre Anlagen mit Toiletten und Duschen fehlen ebenso wie Räume für den Aufenthalt bei Schlecht­wetter. Wenngleich die Clubmitglieder seit Jahren alles daran setzen, die Anlage zu ­adaptieren, speziell für Wettkämpfe und Veranstaltungen mit mehreren hundert Teil­nehmern bzw. Gästen, ist die derzeitige Struktur in vielerlei Hinsicht ungeeignet und präsentiert sich in einem eher desolaten Zustand. Zustimmung der Seledison ist da Um eine neue, angemessene Struktur in Containerbauweise bemüht sich der Club schon seit Jahren. Die wohl schwierigste ­Hürde waren die Verhandlungen mit der Seledison, der Eigen­tümerin der Grundflächen, auf denen die derzeitige Struktur steht und zu denen auch die ­Kite-Wiese gehört. Wie Architekt Lukas Wielander, seines Zeichens auch Mitglied des Club-Ausschusses, dem Gemeinderat von Graun am 9. März bei der Vorstellung des Vorprojektes für die neue Station mitteilen konnte, ist das Einverständnis der Seledison kürzlich eingetroffen. Laut BM Heinrich Noggler wünscht sich die Seledison die Gemeinde als Ansprechpartner. Dass es aus in punkto Sicherheit möglich ist, am bisherigen Standort festzuhalten, habe ein von der Gemeindeverwaltung in Auftrag gegebenes geo­logisches Gutachten ergeben. Die Seledison sei bereit, die Grundflächen im Konzessionsweg langfristig der Gemeinde zu überlassen. Wichtig sei der Seledison, dass die Struktur bei Bedarf ohne größere Probleme abgebaut werden kann und dass sie auf Pfählen errichtet wird, sodass ein Wasserdurchfluss gewährleistet wird. Auch See-Terrasse ist vorgesehen Das von Lukas Wielander vorgestellte Vorprojekt sieht im Wesentlichen einen zum Großteil eingeschossigen Neubau mit mehreren Stahl- oder auch Holz-Containern vor, die Lego artig angelegt werden, sodass sie sich um einen zentralen und windgeschützten Innenhof ­gruppieren. Neben einem Büro und einem Mehrzweckraum mit flexibler Nutzung soll die Struktur auch Räume für die Kiteschulen beherbergen, eine kleine interne Bar für die Clubmitglieder, einen Servicebereich mit Umkleiden und sanitären Anlagen, ein zusätzliches öffentliches und behindertengerechtes WC, einen nach Süden hin offenen Veranda-Bereich mit vorgelagerter See-Terrasse sowie eine von außen zugängliche Aussichtsplattform auf dem Dach des Innenhofes, die eine bessere Sicht auf die Kite-Wiese und den See ermöglicht. Wichtig ist dem Kiteclub auch ein eigener windgeschützter Zuschauer-Container im nördlichen Bereich der Uferböschung. Lukas Wielander dankte der Gemeindeverwaltung, besonders der Vizebürger­meisterin Karoline Gasser Waldner und dem BM Heinrich Noggler, für das bisherige Entgegenkommen. So hatte die Verwaltung u.a. veranlasst, zumindest provisorische sanitäre Anlagen zu errichten. Als ge­schätzte Gesamtkosten ­nannte Wielander ca. 300.000 Euro: „Wir bemühen uns um Sponsoren, werden viel Eigenleistung aufbringen und ersuchen auch um einen Beitrag seitens der Gemeinde.“ Der Gemeinderat stimmte dem Vorprojekt einstimmig zu. Weiterer Baustein Der geplante Kite-Spot kann nach den Infrastrukturen des Segelvereins Reschen mit Clubhaus und Bootshafen in Reschen ­„Dörfl“ als weiterer wichtiger Baustein für die Belebung des Reschensees betrachtet werden. Die touris­tische und gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Segelns und Kitens für die Gemeinde Graun und indirekt für den gesamten Obervinschgau darf nach Ansicht des Clubs nicht unterschätzt werden. Das Ent­wicklungspotenzial des Kitesports am Reschensee sei noch lange nicht erschöpft. Internationale Wettkämpfe Eine große internationale ­Kite-Sportveranstaltung fand übrigens erst kürzlich statt. 64 Fahrer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Holland und Tschechien waren angreist, um vom 6. bis zum 8. März an den „Internationalen Snow­kite Open“ teilzunehmen. An allen drei Tagen herrschten mit Sonne und gutem Wind perfekte Bedingungen auf dem Reschensee. Bei den Wettkämpfen wurden die ­Italienmeisterschaft und die deutsche Meisterschaft ausgetragen sowie die Europameister im Snowkite ermittelt. sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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