Autor Armin Strohmeyr und Museumsleiterin Maria Mayr.
Zahlreiche Besucher kamen ins Museum.
Das Buch erschien 2018.

Weltensammlerinnen 

Der Autor Armin Strohmeyr erzählte im Schreibmaschinenmuseum über bemerkenswerte Frauen. 

Publiziert in 36 / 2019 - Erschienen am 22. Oktober 2019

PARTSCHINS - „Mit einem Auto der Marke Adler umrundete sie 1927 die Welt. Und hier sehen wir auch schon die Adler Schreibmaschinen“, erklärte Armin Strohmeyr den vielen Besuchern im Schreibmaschinenmuseum in Partschins einen ganz besonderen Zusammenhang. Der in Berlin lebende deutsche Buchautor meinte damit nämlich die mit einer Adler-
Limousine um die Welt reisende Clärenore Stinnes. Zum zweiten Mal stattete der Autor dem Museum einen Besuch ab. Bereits vor rund zwei Jahren hatte er hier sein Werk „Verkannte Pioniere“ vorgestellt, in dem es vor allem um den Erfinder der Schreibmaschine, Peter Mitterhofer, ging. Als sich Museumsleiterin Maria Mayr erneut meldete, habe er sofort zugesagt. „Hier her komme ich natürlich immer gerne“, betonte der Autor. Diesmal stellte er eines seiner neuesten Werke vor. Das 2018 erschienene Buch „Weltensammlerinnen: Spektakuläre Reiseabenteuer mutiger Frauen“ handelt von Frauen, die anscheinend vor nichts zurückschrecken und sich auf den Weg machen, die Welt zu erobern. Überhaupt sind Frauenbiografien ein Spezialgebiet des Autors. 

Die Bezwingerin der Niagarafälle 

Das Buch handelt von neun Frauen aus den verschiedensten Ländern, von der Schweiz über Deutschland bis in die USA. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie gingen in die Geschichte ein. Manche ihrer Geschichten sind bekannter, manche unbekannter. Strohmeyr hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Geschichten zu erzählen. In Partschins berichtete er unter anderem über Annie Taylor (1838-1921), „die Bezwingerin der Niagarafälle“, erklärte der Autor. Sie stürzte sich 1901 die Niagarafälle hinunter – in einem Fass. Taylor überlebte die verrückte Aktion und wurde berühmt. „Der Grund für ihr Handeln? Geldnot. Sie wollte Publicity“, so Strohmeyr. 

Schwimmen durch die Beringstraße

Zudem las der Autor aus dem Kapitel über Lynne Cox, geboren 1957 in Boston. Die heute 62-Jährige durchquerte im August 1987 während des Kalten Krieges die Beringstraße von der zu Alaska gehörenden Insel „Little Diomede“ zu der damals zur Sowjetunion gehörenden Insel „Big Diomede“ – in einer Meeresstraße, wo die Wassertemperatur durchschnittlich vier Grad Celsius beträgt. Damit habe sie auch ein Zeichen für den Frieden setzen wollen. Die Langstreckenschwimmerin und Extremsportlerin schrieb später Bücher über ihre bemerkenswerten Taten. Im Buch von Armin Strohmeyr geht es unter anderem auch um die Afrikareisende Martha Gellhorn (1908-1998), Ehefrau von Ernest Hemmingway, um die 1942 verstorbene Journalistin Maria Leitner, um die „Vagabundin des Meeres“ Ella Maillart (1903-1997) und um weitere bemerkenswerte Frauen. Was diese hier mit dem Schreibmaschinenmuseum noch verbindet? „Sie haben auf ihren Reisen ja auch geschrieben, um von ihren Abenteuern zu berichten. Da war sicher auch die ein oder andere Adler-Schreibmaschine dabei“, schmunzelte der Autor und zeigte auf die ausgestellten Schreibmaschinen.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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