Weltreligionen - Weltfrieden – Weltethos
Schlanders - Es gibt Werte und Grundsätze, die allen Religionen gemeinsam sind. Führt man sie zusammen, kommt man zu einem Grundkonsens, der als Basis für ein gutes, friedliches und konstruktives Zusammenleben aller Menschen auf der Welt dienen kann. Die Idee eines Weltethos geht auf den katholischen Theologen Hans Küng zurück. Am 5. November wurde im Kulturhaus in Schlanders die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ eröffnet. Sie ist ein Projekt der Stiftung Weltethos, die Küng 1995 in Tübingen gegründet hat. Die vom Katholischen Bildungswerk und vom Amt für Dialog erworbene Ausstellung kann bis zum 18. November im Kulturhaus besichtigt werden, und zwar von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 und von 14.30 bis 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Auf 16 zweisprachigen Ausstellungstafeln werden die großen Weltreligionen mit ihren wichtigsten Grundsätzen vorgestellt. Zudem werden Prinzipien und Werte aufgezeigt, „die den Religionen gemeinsam sind und die eine Basis für ein friedliches Miteinander und für den Weltfrieden bilden können“, wie Monika Bleimschein im Namen der Pfarrgemeinderäte von Schlanders und Kortsch bei der Eröffnung ausführte. Ergänzt wurden die Tafeln mit dem Thema „Garten der Religionen“. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam erinnerte in seinen einführenden Worten an die vielen religiösen, sozialen, politischen und ethnischen Konflikte, die es derzeit weltweit gibt. Auch Nationalismen, Fanatismus, Hass und der Missbrauch von Religionen stören den Weltfrieden. „Wir alle tragen Verantwortung für eine bessere Weltordnung,“ so der Dekan. Gemeinsame ethische Werte, wie sie sich in allen großen Religionen finden, auch in den Naturreligionen, müssten verständlich gemacht, gelebt und weitergegeben werden. Als Kernpunkte eines gemeinsamen Ethos nannte der Dekan die Menschlichkeit, den Dialog, die Gewaltlosigkeit, die Toleranz, die Gerechtigkeit, die Wahrhaftigkeit und nicht zuletzt die sogenannte Goldene Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Bleimschein dankte dem Dekan für die Zusammenarbeit, dem Kirchenchor Göflan für die musikalische Umrahmung der Eröffnung, dem Verwaltungsrat des Kulturhauses, dem Bildungsausschuss Schlanders und der Kulturreferentin Monika Wielander. Zum Rahmenprogramm gehörte am 12. November ein Vortrag von Paolo Renner zum Thema „Der Islam zwischen Vergangenheit und Zukunft.“
