An der Landesberufsschule ist ein Ausstieg aus der Schule der Einstieg ins Arbeitsleben.
Auch im Elektrolabor standen Geräte bereit, an denen man seine Geschicklichkeit überprüfen konnte.
Maurer-Lehrlinge auf elektrobetriebenen Ungetümen in der Maurerwerkstatt.
Maurer-Fachlehrer Elmar Marx gab einen der 7 Stempel, die zu einer LBS-Trinkflasche führten.
Blick auf die Zukunft der Arbeit: Schüler an den CNC-Fräsen.

Wenn der Ausstieg zum Einstieg wird

An der Landesberusschule ist ein Ausstieg aus der Schule der Einstieg ins Arbeitsleben.

Publiziert in 2 / 2023 - Erschienen am 31. Januar 2023

Schlanders - Luft holen und eintauchen und hoffen, auf jemand zu stoßen, der sich als Wegweiser durch das Gehen und Kommen an der Landesberufsschule erweist. Es war der 28. Jänner 2023 und es herrschte Trubel und Stimmengewirr verteilt über 3 Stockwerke. Am Tag der offenen Tür hatten Familien das Sagen, dazwischen Schülergruppen und junge Erwachsene, Lehrer, die Richtungen erklärten oder mit Eltern in Diskussionen vertieft waren. Eine freundliche Wegweiserin in der Portierloge stellte sofort den Kontakt zur obersten Autorität der Schule her. Direktorin Virginia Maria Tanzer wurde nach Neuerungen im Schulprogramm gefragt. Sie eröffnete ihre vereinfachte Einführung in die Vollzeit-Fachschule mit dem Hinweis „Wir haben die Robotik. Das ist derzeit der Renner“.Weil die Nutzung von Computersystemen und Robotern zuerst im Bereich Metalltechnik zur Anwendung kommt, heißt die Fachrichtung „Metalltechnik mit Robotik“. Wie die beiden anderen Säulen -„Bautechnik“ und „Steinbearbeitung“ - baut auch die Metalltechnik in der 1. Klasse auf den Berufsgrundstufen „Bau und Holz, Kunsthandwerk Stein und Holz, Metall und Elektro“. Eine 1. Entscheidung, ins Berufsleben überzuwechseln, bietet sich nach dem 3. Schuljahr. Die Alternative wäre die Spezialisierung im 4. und, wer von der Schule nicht genug bekommt, die staatliche Matura nach dem 5. Jahr. Erstmals wird es in diesem Schuljahr eine Matura-Klasse auch in Schlanders geben. Die Vielzahl der Abschlüsse und Ausstiegsmöglichkeiten an der Landesberufsschule inspirierte zum Vergleich mit einem Universitätsstudium, das vom Bachelor über den Master zum Doktorat auch mehrere Ausstiegsmöglichkeiten bietet. Es entstand der nicht ganz ernst zu nehmende Werbespruch des Tages: „Die Landesberufsschule ist wie eine Uni“. Direktorin Tanzer wies auf einen feinen Unterschied zu anderen 5-jährigen Oberschulen hin. „Bei uns haben die Schüler beim Ausstieg einen Abschluss: In anderen Schulen würde man den Ausstieg nach 3 oder 4 Jahren einen ‚Abbruch‘ nennen.“ Nach den Anregungen der Direktorin kam das Eintauchen in die Besucherströme – zum Glück in Begleitung einer freundlichen Orientierungshilfe. Vorbei am Publikumsmagnet Robotik auf einem speziellen Übungstisch ging’s durch das Elektrolabor in die Maurerwerkstatt. Man staunte über Lehrlinge, die wie selbstverständlich mit Kipper und Bagger manövrierten. Einen Augenblick sprachlos blickte man in die modernst ausgestattete Metallwerkstatt. Nach diesen eindrucksvollen Bildern im Kopf wirkten das Mühle-Spiel der Fliesenleger und die ausgestellten Marmor- und Keramik-Arbeiten der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas regelrecht beruhigend. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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