„Wertvolle Ergänzung“
Erste Waldorf-Schule im Vinschgau eröffnet.
Mals - Seit dem 5. September besuchen 7 Kindergarten- und Grundschulkinder aus der Gemeinde Mals und Umgebung die erste Waldorf-Schule im Vinschgau. Untergebracht ist sie in Räumen der alten Handelsschule. Wie Christiane Ruepp, die Präsidentin des Vereins Waldorf Vinschgau, und der Malser Bürgermeister Ulrich Veith bei der offiziellen Eröffnungsfeier am 22. September übereinstimmten, sei die Waldorf-Einrichtung nicht als Konkurrenz zu bestehenden Kindergärten und Schulen zu sehen, „sondern als wertvolle Ergänzung.“ Die Initiative, im Vinschgau eine Waldorf-Schule zu errichten, war erst vor rund eineinhalb Jahren von Eltern ausgegangen. Dass das Interesse groß war, zeigte sich bei Info-Abenden in Schlanders und in Mals. Während der Sommermonate wurde fleißig gearbeitet, um die Räume in der alten Handelsschule in Mals herzurichten und auszustatten. „Es waren auch ehrenamtliche Helfer im Einsatz“, blickte die Vereinspräsidentin zurück. Sie dankte auch den beteiligten Handwerkern, den Eltern der 7 Kinder, welche die Einrichtung besuchen, der Gründungs-Lehrerin Anne Morgenschweis, den bereits bestehenden Waldorf-Schulen in Südtirol und dem Waldorf-Kindergarten in Naturns für die Hilfestellungen, allen Sponsoren, Gönnern und Förderern sowie nicht zuletzt der Gemeinde Mals, die das Vorhaben von Anfang an mitgetragen und nach Möglichkeit unterstützt hat.
Viele haben mitgeholfen
Als treibende Kraft seitens der Gemeindeverwaltung nannte der Bürgermeister die für das Schulwesen zuständige Gemeindereferentin Marion Januth, die sich von Anfang an für das Vorhaben eingesetzt hatte. Die seit 2 Jahren in Lichtenberg wohnhafte Anne Morgenschweis, selbst Waldorf-Schülern und im Vorjahr noch Waldorf-Lehrerin in Scuol, führte mit einem Bild in die Waldorfpädagogik ein. Demnach seien Kinder ein bisschen wie Pflanzen anzusehen, die es zu schützen und individuell zu pflegen gelte, „weil jede Pflanze andere Bedürfnisse hat.“ Martina Hellrigl, die den Dank im Namen der Eltern überbrachte, gab sich überzeugt, „dass es die Waldorfpädagogik schafft, das Potential, das in den Kindern steckt, zu stärken. Und das ist etwas Kostbares.“ Besonders gedankt wurde auch Alexandra Zöggeler aus Tschengls. Sie gehört zu den Initiatorinnen der Waldorf-Einrichtung im Vinschgau und konnte unter anderem auf die Unterstützung ihrer Schwägerin Manuela Reiter bauen. Reiter blickte auf die Entstehung der Einrichtung in Mals zurück und dankte alle Beteiligten und Unterstützern. Gesegnet hat die Räume Norbert Punter, der als Privatperson zur Eröffnung gekommen ist, „und nicht als Vertreter der Kirche.“ Aufgelockert wurden die gut besuchte Eröffnungsfeier und der Tag der offenen Tür mit Musik von Lea und Johannes Niederfriniger, Einlagen der Kinder, die von der Rudolf-Steiner-Schule in Scuol nach Mals gekommen waren, musikalischen Stücken von Ernst Thoma und einem Puppenspiel mit Hanna Maier. Nähere Auskünfte zum Verein Waldorf Vinschgau gibt es unter Tel. 389 6664855 oder über E-Mail (waldorfvinschgau@gmail.com). Die Vision des Vereins ist es, einen Ort für Bildung und Begegnung auf dem Hintergrund der Waldorfpädagogik zu gestalten, wobei die Erziehungskunst von Rudolf Steiner im Mittelpunkt steht. Zumal es sich um eine Privatschule handelt, ist der Verein für finanzielle und anderweitige Unterstützungen sehr dankbar.
Vortrag am 5. Oktober
Am 5. Oktober findet in der Waldorf-Schule Mals um 20 Uhr ein Vortrag zum Thema „Gesundheit durch Erziehung – Welchen Beitrag dazu kann die Waldorfpädagogik leisten?“ statt. Referent ist Ulf Beckmann, seit 38 Jahren anthroposophischer Kinderarzt in Stuttgart und langjähriger Schularzt in Portugal und Meran.
