Wie läuft ein Rettungseinsatz ab?

Publiziert in 30 / 2016 - Erschienen am 31. August 2016
Eine Schauübung mit Feuerwehr und Weißem Kreuz konnten Besucher jüngst hautnah miterleben. Mals - Es ist 20.14 Uhr, als in der Landesnotrufzentrale in Bozen ein Anruf eingeht. Der Grund hierfür: In der Malser Fußgängerzone ist es zu einem Autounfall gekommen, bei dem sich ein PKW überschlagen hat und eine verletzte Person eingeklemmt wurde. Was nach einem richtigen Unfall klingt, spielte sich jüngst bei einer Schauübung im Rahmen des „Malser Sommers“ ab. „Der Bevölkerung sollte die Rettungskette vom Anfang bis zum Ende gezeigt werden“, erklärte Gianluca Marcona, der Leiter der Sektion Mals des Weißen Kreuzes. Deshalb wurde auch versucht, alles möglichst realistisch aufzuzeigen: Von der Alarmierung über das Eintreffen der Feuerwehr und des Weißen Kreuzes bis zur Bergung und dem Abtransport des Verletzten. „Damit sollte auch gezeigt werden, warum es manchmal ein wenig länger dauert“, so Sektionsleiter Marcona. Organisiert worden war die Schauübung von der Weiß-Kreuz-Sektion Mals und der Freiwilligen Feuerwehr Mals. Diese war es bei der Schauübung auch, die das umgestürzte Fahrzeug zunächst sicherte und das PKW-Dach aufschnitt. „Oft verstehen die Menschen nicht, warum das Dach zerschnitten werden muss, doch dies dient nur dazu, den Patienten schonend herauszuholen“, berichtete Marcona. Erst dann durften die Sanitäter des Weißen Kreuzes an die Gefahrenstelle herankommen und den Patienten betreuen. Mit der Schauübung sollten den Menschen aber auch die Ängste rund um solche Einsätze genommen werden, und dies fange schon beim Absetzen des Notrufes an. „Wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir die 118 anrufen“, erläuterte der Sektionsleiter den zahlreichen Interessierten, welche zur Schauübung gekommen waren. Auch erinnerte er sie als potentielle Ersthelfer daran, in solchen Unfallsituationen die Gefahrenstelle abzusichern und bis zum Eintreffen der Rettungskräfte vor Ort zu bleiben sowie nach dem Wohlergehen des Patienten zu schauen. Anschließend sollten sich aber alle, die nicht helfen können, vom Unfallort entfernen, so Marcona. Ziel der Aktion war es laut diesem auch, die Menschen auf die Tätigkeiten des Weißen Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr aufmerksam zu machen. Beide seien nämlich immer wieder auf neue Freiwillige angewiesen, denn „ohne Freiwillige geht nichts“, sagte Marcona. Derzeit halten sich die rund 80 Freiwilligen der Sektion bei den Aus- und Eintritten zwar die Waage, dennoch ist man bemüht, neue Freiwillige für die Tätigkeit in der Sektion zu begeistern. Gleichzeitig sind in der Rettungsstelle zu wenig Schlafmöglichkeiten für die Nachtdienste vorhanden, klagt Marcona. Seit Jahren sei man deshalb bemüht, zusammen mit der Gemeinde Mals nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen, bisher aber ohne Erfolg. MG
Manuel Gruber
Manuel Gruber
Vinschger Sonderausgabe

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