Diese Bilder entstanden am 14. Juni 2020, am 81. Lockdown-Tag in Kalkutta.
Diese Bilder entstanden am 14. Juni 2020, am 81. Lockdown-Tag in Kalkutta.
Petra Theiner: „Wir müssen alles tun, um den Ärmsten der Armen zu helfen.“

„Wir brauchen dringend Hilfe!“

Millionen Menschen stehen in Kalkutta vor dem Nichts.

Publiziert in 21 / 2020 - Erschienen am 18. Juni 2020

Kalkutta/Indien - Zusätzlich zur Ausbreitung des Coronavirus wurden im Mai weite Teile der Sundarbans in Indien (Gangesdelta) von einem gewaltigen Wirbelsturm heimgesucht. Das belegt ein alarmierender Brief des Bruders Xavier aus Kalkutta, der eng mit dem Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ von Petra Theiner aus Prad zusammenarbeitet. „Das unselige Coronavirus, das die gesamte Welt betrifft und auch Indien massiv heimsucht, hat dazu geführt, dass sich dieses riesige Land seit zweieinhalb Monaten rigoros abschottet,“ heißt es im Schreiben von Anfang Juni. „Dadurch haben ca. 400 Millionen Wanderarbeiter ihre Arbeitsstelle verloren, meistens Tagelöhner, die von der Hand in den Mund leben müssen und auf ihren kargen Tageslohn angewiesen waren. Bei Millionen von ihnen ist der Hunger allgegenwärtig und Dauergast“, schreibt Bruder Xavier.

Fürchterlicher Wirbelsturm

Zusätzlich zur Covid-19-Pandemie wurde Bengalen, eine Region im Nordosten von Indien, am 20. Mai von einem fürchterlichen Wirbelsturm heimgesucht. Laut Xavier dem stärksten seit 200 Jahren. Der Sturm hat vor allem im Gangesdelta verheerende Schäden angerichtet, wobei 9 Millionen Menschen direkt davon betroffen sind. Auf den vielen Inseln im Gangesdelta ist die Bevölkerung sehr arm. Xavier: „Die meisten Menschen sind kleine Bauern, die die kargen Böden bewirtschaften, oder Fischer. Die meisten leben in Lehmhütten mit Strohdächern, oft noch ohne Strom.“ Schon 2019 hatte ein schwerer Sturm in diesem Gebiet große Schäden angerichtet, von dem sich die Menschen noch nicht erholt hatten. „Und jetzt das!“, heißt es im Brief weiter: „Der Wirbelsturm wütete 8 Stunden über diesem Gebiet, hat Hunderttausende von Hütten zerstört und ebenso viele Dächer abgedeckt. Ein Bild der Verwüstung, Trauer und Hilflosigkeit macht derzeit die Menschen erstarren. Viele Uferdämme sind geborsten, haben die Felder mit Salzwasser überschwemmt und sie so unbrauchbar gemacht. Viele kleine Boote sind schwer beschädigt worden. Das Hab und Gut vieler Menschen sowie Lebensmittel- und Erntevorräte wurden vernichtet. Viele Dörfer stehen noch unter Wasser, die Seuchengefahr wächst von Tag zu Tag. Es sind derzeit bereits über 36 Grad. Trinkwasser ist sehr knapp und teils verseucht. Das Gebiet ist riesig und oft nur sehr schwer zu erreichen. Viele Fähren sind unbrauchbar, zahlreiche Straßen wurden weggeschwemmt oder von umgestürzten Bäumen gesperrt.“ Die Regierung versuche, wenigstens Lebensmittel zu den Menschen zu bringen. Bruder Xavier, der in Kalkutta ein bewundernswertes Projekt aufgebaut hat, in dem er sich um rund 300 Kinder aus dem Rotlichtbezirk kümmert, unterhält auf diesen Inseln 4 Schulen für über 900 Schüler, um den Kindern dort wenigstens Schulbildung und Erziehung zu ermöglichen und damit Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu wecken. Ein Schulbesuch ist das Sprungbrett für eine bessere Zukunft. Diese Schulen wurden auch teilweise aus Lehm bzw. Bambus gebaut, mit Strohdächern. Nun hat der „Monstersturm“ die Schulen vollständig zerstört, wie auch die meisten Hütten der Schüler. Die Menschen sitzen apathisch auf den Trümmern, auf den Resten ihrer ohnehin schon kargen Existenz, ohne viel Hoffnung. Bruder Xavier, ein südindischer Ordensbruder, den Petra Theiner von ihren vielen Besuchen in Kalkutta schon jahrelang kennt, und die ihm auch schon oft unter die Arme greifen konnte bei seinem Projekt, hat sich jetzt bittend an Petra gewandt, mit der Hoffnung, dass sie ihm helfen kann. „Ohne Hilfe aus Südtriol haben die fast 1.000 Schüler nicht die geringste Chance, ihre Ausbildung fortsetzen zu können“, stimmen Petra und Xavier überein. Petra ist gewillt, alles zu tun, „um den Ärmsten der Armen zu helfen.“ 

So kann man helfen

Der Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ (Steuernummer 91063910219) kann übrigens auch mit der Zuweisung von 5 Promille der Einkommenssteuer (IRPEF) unterstützt werden. Spendenkonten gibt es bei der Südtiroler Sparkasse (IBAN: IT 59 Q 06045 58720 000000000111 - BIC: CRBZIT2B030) und bei der Raiffeisenkasse Prad-Taufers (IBAN: IT 70 R 08183 58720 000300238210 - SWIFT Code: ZSBIT21027).

Josef Laner
Josef Laner

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