Im Bild (v.l.): Walter Pöhl, Erwin Wegmann, Günther Platter, Erhard Joos, Umberto Ceccarelli, Heinz Wegmann und Peter Hofer.

„Wir ertrinken in der Bürokratie“

Publiziert in 9 / 2015 - Erschienen am 11. März 2015
Schluderns - Auf ein mit vielen Aktivitäten gespicktes Arbeitsjahr konnte lvh-Ortsobmann ­Umberto Ceccarelli bei der lvh-Ortsversammlung zurückblicken. Schwerpunkt war dabei die Mitwirkung bei der 850-Jahr-Feier der Gemeinde Schluderns, die das Engagement vieler Handwerker erforderte. Für seinen Einsatz ging deshalb ein Geschenk an Peter Marseiler, der seine Halle für die Vorbereitungsarbeiten zur Verfügung gestellt hatte. Der weitere Verlauf der Ortsversammlung ging nicht ohne kritische Anmerkungen vonstatten. Geklagt wurde, wie schon seit Jahren, über die immer mehr anwachsende Bürokratie, die vom Handwerker, der lieber an seine Arbeit denkt als an das Ausfüllen von Zetteln, immer mehr an unproduktiv verwendeter Arbeitszeit abverlangt und so manches Wochenende draufgehen lässt. Weiters wurden die Probleme mit dem neuen Vergabegesetz aufs Tapet gebracht, das weitere Bürokratie mit sich bringt und die Kleinbetriebe benachteiligt. Der Wunsch an die Gemeindeverwaltung war, Arbeiten nach Gewerken auszuschreiben, um so auch den kleineren Betrieben und den Ortsansässigen mehr Chancen zu geben. Es wurde auch vorgebracht, dass die Wirtschaftsförderung von Kapitalbeiträgen zugunsten eines Rotationsfonds Abstand nehmen wird. Bis dahin soll mit dem Land verhandelt werden, dass Kapitalbeiträge beibehalten werden. Einerseits wurde vom lvh mehr Engagement gefordert, andererseits sollten aber auch die Mitglieder mehr Einsatz zeigen. Die Fülle an Gesetzen, besonders bei den Jugendschutzbestimmungen, wirke sehr verunsichernd, weil man das Gefühl habe, nie ganz in Ordnung zu sein. Bürgermeister Erwin Wegmann stellte die geplanten größeren Bauprojekte der Gemeinde vor, für die 7,7 Mio. Euro vorgesehen sind. Wegmann nannte vor allem den Kindergarten, das Altersheim und das Musikprobelokal. Durch die Zusammenarbeit mit der SEG sollte auch das Glasfaserprojekt kostengünstig umgesetzt werden können. Peter Hofer, Bezirks­büroleiter in Schlanders, wies darauf hin, dass in Zukunft alles auf eine Digitalisierung der Abläufe hindeute. Das sollte aber die Kleinbetriebe nicht zusätzlich belasten. Er stellte auch fest, dass das Land bei verschiedenen Gesetzen leider im Schneckentempo arbeite. Die Versammlung endete mit einer Marende, zubreitet vom Chef des Hotels „Gufler“ in ­Schluderns. frie
Friedrich Haring
Friedrich Haring

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