Im Bild (v.l.): Cosimo Bonino, Paul Köllensperger, Dunja Tassiello, Josef Unterholzner, Rudi Windegger und Sebastian Felderer.
Sebastian Felderer: „Schlanders muss ‚gelb’ werden.“

„Wir gehen aufs Ganze“

Team Köllensperger fasst in Schlanders Fuß. Tassiello und Co. mit im Boot.

Publiziert in 13 / 2019 - Erschienen am 9. April 2019

Schlanders - „Die SVP ist am Boden, die Süd-Tiroler Freiheit ist aufgrund des Marmors an den Bürgermeister gebunden, dieser sitzt auf einem Feuerstuhl und hört auf das, was ihm der Sekretär sagt.“ Es waren nicht gerade sanfte Töne, die Sebastian Felderer, der Koordinator des Teams Köllensperger in Schlanders, am 2. April im Restaurant- und Pizzeria-Betrieb „Hasenwirt“ anschlug. Im Beisein des Fraktionsvorsitzenden Paul Köllensperger, dessen Abgeordneten-Kollegen Josef Unterholzner, des Team-Koordinators im Vinschgau, Erwin Wegmann, des Fraktions-Sekretärs Rudi Windegger und einer Reihe von interessierten Personen gab er das Ziel für die Gemeinderatswahlen 2020 vor: „Das Team Köllensperger soll in Schlanders ordentlich Fuß fassen. Das ist ein historischer Moment. Wir gehen aufs Ganze.“ Als wichtige Mitstreiter stellte er die Gemeindereferentin Dunja Tassiello vom PD und das PD-Ratsmitglied Cosimo Bonino vor. „Im PD sehe ich keine Zukunft mehr“, sagte Tassiello. Das Team Köllensperger hingegen sei etwas Neues „und ich bin überzeugt, dass wir als interethnische Liste bei den Wahlen 2020 Erfolg haben werden.“ Nicht unerwähnt ließ Tassiello Reibungspunkte mit der SVP. Nicht gewollt seien etwa „die Luftmessungen, die ich durchführen lasse.“ Laut Paul Köllensperger sei Schlanders als Hauptort zu wichtig, „um diese Gemeinde einer einzigen Partei zu überlassen.“ Dem Team gehe es im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen grundsätzlich darum, in den Gemeinden Wurzeln zu schlagen und sich territorial zu verankern, „entweder als Team Köllensperger oder in Form einer lockeren Zusammenarbeit mit Bürgerlisten. Das heutige Treffen ist erst der Beginn unserer gemeinsamen Bemühungen, in Schlanders ein schlagfertiges Kandidaten-Team und ein schlagfertiges Programm auf die Beine zu stellen.“ Um Namen bezüglich einer Kandidatur für das Bürgermeisteramt und den Gemeinderat gehe es vorerst nicht. Köllensperger: „Wir möchten, dass sich brauchbare und seriöse Personen zusammenfinden, die gewillt sind, die Gemeindepolitik sachlich und mit einer guten Portion an Idealismus mitzugestalten, egal ob aus der ersten oder zweiten Reihe heraus.“ Auch Josef Unterholzner betonte, dass das Team Köllensperger auf „eine Politik mit Leuten von unten setzt und nicht umgekehrt.“ Unterholzner: „Wir wollen etwas aufbauen, wir wollen eine sachliche und seriöse Politik betreiben, wir sind die beste Alternative zur SVP.“ Eine „gemäßigte Alternative, mit der sich die SVP schwer tut“, präzisierte Köllensperger. Einige der anwesenden interessierten Personen zeigten sich überrascht davon, dass Felderer auch die Presse zu diesem ersten Treffen eingeladen hatte, und legten Wert darauf, nicht fotografiert bzw. als mögliche Kandidaten genannt zu werden. Bei der Diskussion wurde die derzeitige Gemeindeverwaltung zum Teil harsch kritisiert. Viele seien mit der Politik des Bürgermeisters nicht einverstanden. Auch über die Themen Krankenhaus und Sanität wurde diskutiert, über zu niedrige Löhne in der Privatwirtschaft, zu hohe Lohnnebenkosten und weitere Anliegen und Probleme, die zum Teil weit über den Rahmen der Gemeindepolitik hinausgehen. 

Josef Laner
Josef Laner

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