Im Bild (v.l.): Erhard Joos (lvh-Bezirkspräsident Obervinschgau), Andreas Nagl (lvh-Bezirkspräsident Untervinschgau), Raimund Prugger (SBB-Bezirksobmann), Dietmar Spechtenhauser (hds-Bezirkspräsident), Johann Moriggl (SWR-Bezirkspräsident), Landeshauptmann Arno Kompatscher, SWR-Präsident Philipp Moser, Gustav Rechenmacher (UVS-Bezirksvertreter) und Johann Lun (VSF-Bezirksvertreter). 

Wirtschaft im Gespräch

Publiziert in 8 / 2016 - Erschienen am 2. März 2016
Laas/Vinschgau - Mobilität, Breitbandnetz und Nationalpark Stilfserjoch: Das waren die Themen, die kürzlich bei der SWR-Bezirksversammlung mit dem Landeshauptmann und Landesrat für Wirtschaft, Arno Kompatscher, erörtert wurden. „Erreichbarkeit auf allen Ebenen ist ein strategischer Wettbewerbsfaktor für unsere Unternehmen. Es ist wichtig, dass die Landesregierung Maßnahmen trifft, um diese sowohl auf der Straße, als auch auf der Schiene, in der Luft und mittels schnellen Datenverbindungen sicherzustellen.“ Mit diesen Worten eröffnete Johann Moriggl, der Bezirkspräsident des Südtiroler Wirtschaftsringes, die Versammlung im Josefshaus in Laas. Besonders im Bereich des Schienenverkehrs seien in den nächsten Jahren wichtige Investitionen zu tätigen, wie z.B. die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und eine überregionale Zugverbindung in die Schweiz. Weiters gelte es auszuloten, ob entlang bestimmter Straßenabschnitte Umfahrungen möglich sind, um die Straßen sicherer zu machen. Thematisiert wurden auch die Aufstiegsanlagen im Obervinschgau und welche Vorstellungen die Landesregierung diesbezüglich habe. Die Fertigstellung der so genannten Datenautobahnen, sprich eines landesweiten Breitbandnetzes, gelte es konsequent zu verfolgen und vor allem Klarheit zu schaffen, wer für welchen Teil des Ausbaus verantwortlich ist. Ziel müsse es sein, eine möglichst flächendeckende Versorgung der Unternehmen und privaten Haushalte mit schnellem Internet sicherzustellen. Der Landeshauptmann berichtete, dass mit der Elektrifizierung der Vinschgerbahn eine Verdoppelung der Passagierzahlen und die Einführung eines Halbstundentaktes ermöglicht werden. Die Arbeiten würden bereits 2017 beginnen. Auch sind Gespräche mit der Kantonsregierung von Graubünden und der zuständigen Bundesrätin in Planung, um die Möglichkeit einer Anbindung Mals-Scuol auszuloten. In Bezug auf die Aufstiegsanlagen informierte Kompatscher, dass bei Skigebieten, die bereits im Fachplan für Aufstiegsanlagen und Skipisten vorgesehen sind, bei Neubau, Verschiebung bzw. Umbau eines Liftes sofort das Projekt vorgelegt und dem Prüfungsverfahren unterzogen werden kann. Bei Projekten außerhalb des Fachplans und bei neuen An- bzw. Verbindungen müsse auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie ein umfassendes Bewertungs- und Prüfverfahren durchgeführt werden. Vor allem aber müsse das Projekt von den lokalen Verwaltern mitgetragen werden. In punkto Breitbandnetzes bestätigte der Landeshauptmann, dass noch großer Handlungsbedarf bestehe. Damit die Netze wirtschaftlich effizient arbeiten, wird es nun ein gemeinsames, vom Land koordiniertes Vorgehen beim Bau und beim Betrieb des Netzes geben. So soll sichergestellt werden, dass in ganz Südtirol, unabhängig vom Standort oder der Anzahl der Anschlüsse in einer Gemeinde, die Anschlüsse für Betriebe und private Haushalte zu den gleichen Konditionen angeboten werden können. Als Ziel nannte der Kompatscher die Realisierung der „letzten Meile“ innerhalb 2020. Mit der Unterzeichnung der Durchführungsbestimmung zum Nationalpark Stilfserjoch ist der Startschuss für eine autonome Verwaltung des Südtiroler Flächenteils gefallen. „Unser Wunsch ist eine Aufwertung des Parks, damit er sich zu einer Attraktion für den Vinschgau entwickelt“, unterstrich der SWR-Bezirkspräsident. Kompatscher betonte, dass derzeit ein übergeordnetes Parkreglement erarbeitet wird. Die konkrete Umsetzung der Maßnahmen werde dann in enger Abstimmung mit den Vertretern im Vinschgau, in erster Linie mit den betroffenen Gemeinden, erfolgen. Der Park sei als Chance zu sehen. „Das Thema Erreichbarkeit nimmt bei jeder Bezirksversammlung breiten Raum ein. Neben der Schiene, der Straße und den schnellen Datenverbindungen gehört auch eine Erreichbarkeit Südtirols mittels Flugzeug dazu. Auch wenn man in den Tälern den unmittelbaren Nutzen des Flughafens nicht immer empfindet, so profitiert doch der Standort Südtirol davon, indem Arbeitsplätze geschaffen und Wertschöpfung generiert werden. Mein Appell geht an alle Wirtschaftsvertreter, sich inhaltlich mit dem Konzept auseinanderzusetzen und eine sachliche Diskussion zu führen“, schloss SWR-Präsident Philipp Moser die Veranstaltung. red 
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.