Wo bleibt die öffentliche Diskussion?
Publiziert in 38 / 2012 - Erschienen am 24. Oktober 2012
Die Liste FÜR PRAD fordert eine öffentliche Debatte über die Dorfplatzgestaltung. Auch ein Verkehrskonzept sei zu erstellen.
Prad - Bei der nächsten Sitzung des Prader Gemeinderates (29. Oktober, 20 Uhr) steht ein Beschlussantrag der Liste FÜR PRAD zur Neugestaltung des Dorfplatzes auf der Tagesordnung. Die Ratsmitglieder der Liste, Annegret Rück, Karl Bernhart, Wunibald Wallnöfer und Udo Thoma, beantragen, dass alle planerischen und baulichen Maßnahmen bezüglich der Neugestaltung eingestellt und erst dann wieder aufgenommen werden, sobald eine öffentliche Diskussion stattgefunden hat und ein Verkehrskonzept erstellt worden ist. Dass die Gemeindeverwaltung in punkto Neugestaltung des Dorfplatzes weitere Akzente setzt und auch zu Entscheidungen kommen muss, sei in Ordnung, „aber derart wichtige Vorhaben, die die gesamte Bevölkerung betreffen, dürfen nicht ohne öffentliche Diskussion durchgezogen werden,“ beanstanden die FÜR PRAD-Vertreter. Die Baukommission habe das Projekt von Architekt Walter Dietl am 6. September im Schnellverfahren durchgezogen. Die Neugestaltung soll im Zuge mehrerer privater Bauvorhaben (zum Beispiel neue MPreis-Filiale) umgesetzt werden. Das Gutachten der Baukommission - das Projekt kam erst im letzten Moment auf die Tagesordnung - viel bei je 5 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen positiv aus. Am 10. September stimmte der Gemeindeausschuss dem Projekt zu. „Es ging alles zag-zag, ganz nach gewohnter SVP-Manier,“ so FÜR PRAD. Im Beschluss, gegen den übrigens eine Beschwerde von Othmar Brenner und Ralf Brenner vorliegt, ist von einem „gemeinnützigen, dringlichen und unaufschiebbaren“ Vorhaben die Rede. FÜR PRAD verweist darauf, dass im Projekt nur der untere Dorfplatz berücksichtig ist. Ein Gesamtkonzept fehle. Unklar sei auch, wie sich die Verkehrssituation im Bereich Silbergasse und Dorfplatz entwickeln wird. Die Anrainer sowie auch die Umwelt- und Verkehrskommission seien nicht ausreichend eingebunden worden. Zum Projekt gehört u.a. auch ein Podium für die Musikkapelle im Bereich des Geschäftseinganges des „Wohn- und Geschäftshauses Gander.“
„Irgendwann muss entschieden werden“
Der Gemeindereferent Werner Egger dementiert, dass die Anrainer kaum eingebunden worden seien. Bezüglich Gesamtkonzept meinte er: „Nach dem Brenner-Areal gestalten wir jetzt den unteren Teil des Dorfplatzes neu und dann den oberen.“ Alle Baumaßnahmen werden von Architekt Dietl koordinierend begleitet. Verkehrsmäßig werde das MPreis-Geschäft über die Silbergasse erschlossen. Die Verwaltung möchte den unteren Dorfplatz nach dem Abschluss aller Arbeiten verkehrsfrei halten. Geplant sei u.a. ein rechteckiger Brunnen mit Sitzbänken und Bäumen im Umkreis. „Wenn wir weiterkommen wollen, müssen irgendwann auch Entscheidungen fallen,“ so Werner Egger grundsätzlich.
Sepp Laner

Josef Laner