Beim Umzug
Programmkoordinator Mirko Stocker (Bildmitte) und zwei tapfere Ritter aus Deutschland.
Beim Vollkontakt-Europa Cup schlugen die Ritter aufeinander ein.
Hoch zu Ross
Bei der Calvenschlacht war für Spektakel gesorgt.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Shows.

Wo das Mittelalter regiert

Eintauchen in eine längst vergessene Zeit bei den Ritterspielen in Schluderns. 

Publiziert in 28 / 2019 - Erschienen am 27. August 2019

Schluderns - Hier ein edler Ritter, dort ein Landsknecht, der sich einen Honigwein gönnt. Gaukler, Artisten, Gauner, Hofnarren, orientalische Gestalten: Einmal jährlich herrschen in Schluderns geradezu mittelalterliche Zustände. Auch diesmal, bei der 14. Ausgabe am vergangenen Wochenende, wurden die Südtiroler Ritterspiele zum Erlebnis. Dabei wurden die zahlreichen Besucher aus nah und fern in eine längst vergessene Welt zurückversetzt. Bereits am Eingang begrüßten edle Ritter die Besucher, bei einem der größten Mittelaltermärkte im Alpenraum wurde gefeilscht wie in alten Zeiten und in den Tavernen traf man sich zu Honig- und Kirschbier, Met - auch bekannt als Honigwein - oder anderem wohltuenden Gesöff aus dem mittelalterlichen Krug.  

Kämpfe in der Arena

Spektakuläre Shows in der Arena durften nicht fehlen. Edle Ritter hoch zu Ross bekämpften sich bei den Ritterturnieren. Im Kampf um die Churburg bewiesen diese Mut. Ein Höhepunkt in Sachen Kampfkunst war auch der Vollkontakt-Europa Cup, der voriges Jahr zum ersten Mal im oberen Vinschgau ausgetragen wurde und der auch heuer zahlreiche Zuschauer anlockte. Bei diesem Freikampf-Turnier bekriegen sich die Ritter in ihren Rüstungen. Wenn die Ritter wie wild aufeinander einschlagen, kann es freilich schon mal die eine oder andere Schramme geben. Ein alljährlicher Höhepunkt war auch diesmal die Calvenschlacht. Dabei wurden die Besucher ins Jahr 1499 zurückversetzt. Die historische Schlacht im Val Müstair auf dem Gebiet der Gemeinden Taufers und Mals wurde mit mehreren hundert Darstellern nachgespielt. 

1.400 Darsteller

Insgesamt sorgten 1.400 Darsteller aus aller Herren Länder für Unterhaltung. Neben den Shows sind es seit jeher vor allem die Darsteller und Gäste selbst, welche den Ritterspielen in Schluderns einen besonderen Charme verleihen. In Zelten und mittelalterlichen Behausungen wird direkt am Festgelände übernachtet, am Lagerfeuer und bei mittelalterlicher Musik werden Anekdoten aus heldenhaften Zeiten erzählt. Alljährlich bewerben sich tausende Mittelalter-Fans, vor allem aus dem deutschsprachigen und italienischen Raum als Darsteller, Markthändler, Künstler und Lagergruppen. 

Organisatoren zufrieden 

Der organisierende Verein „Südtiroler Ritterspiele Churburg Schluderns“ sorgte einmal mehr für einen gelungenen Ablauf der Veranstaltung. Auch diesmal waren zahlreiche lokale Vereine und hunderte Helfer aus dem oberen Vinschgau im Einsatz. Programmkoordinator Mirko Stocker zeigte sich zufrieden: „Die Ritterspiele waren einmal mehr ein Spektakel. Es war eine große Feier. Wir hatten wiederum einen schönen Umzug und am Festgelände war stets für gute Laune gesorgt. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen erhalten“. Insgesamt seien an den drei Tagen von Freitag bis Sonntag laut ersten Schätzungen rund 15.000 Besucher zu verzeichnen gewesen. Auch das Wetter spielte großteils mit. „So ein Glück hatten wir in den vergangenen Jahren selten“, freute sich Stocker. Insbesondere der Samstag sei rekordverdächtig gewesen, was den Besucheransturm angeht. Schon jetzt freut man sich in Schluderns auf die 15. Ausgabe der Ritterspiele im Jahre 2020. 

Michael Andres
Michael Andres

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