Würdiger Abschluss und solide Basis
Abschlussfeier des EU-Projektes in der Drusus-Kaserne und Blick nach vorne.
SCHLANDERS - Vieles hat sich in der Schlanderser Drusus-Kaserne in den vergangenen Jahren getan. Dies wurde den zahlreichen Besuchern bei der Abschlussfeier des EU-Projektes EFRE am 23. September bewusst. Das EU-Projekt EFRE1053 ging damit offiziell zu Ende. „Ein Vorzeigeprojekt, wie ein Gründer- und Innovationszentrum entstehen kann“, lobte Moderatorin Verena Pliger. Bürgermeister Dieter Pinggera blickte zurück auf das Jahr 2010. Damals, in seinem ersten Jahr als Bürgermeister, war das Kasernenareal vom Staat an das Land übergangen. „Zukunftsforen“ und Diskussionsabende seien organisiert worden, stets mit der Frage, wohin der Weg in Schlanders führen solle. 2014 ging die Kaserne vom Land an die Gemeinde über, in den Folgejahren wurde das „Projekt Kasernenareal“ konkreter. 2017 gab der Gemeinderat grünes Licht für die Umsetzung des EU-Projektes „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung EFRE 2014–2020“. Das Ziel: Die Sanierung und Adaptierung des ehemaligen Versorgungsgebäudes im Kasernenareal zu begleiten und Pläne für eine weitere Nutzung zu schaffen. Dafür war Hannes Götsch 2016 als Projektleiter von der Gemeinde engagiert worden. Mit dem Projekt BASIS (Business And Service Incubator Schlanders) wollte man neue Wege im Vinschgau beschreiten. Erste inhaltliche Gespräche dazu habe es bereits 2015 gegeben, wie Götsch zurückblickte.
Zeitgerechte Arbeitsmodelle
„Es galt, Raum für Kreativität, Experiment und zeitgerechte Arbeitsmodelle zu schaffen“, erzählte Götsch. Dabei setze man auch auf lokale Kreisläufe. In den vergangenen Jahren seien im Rahmen des EFRE-Projekts u.a. 105.000 Euro für lokale Aufträge geflossen. Dienstleistungen wie Beratungen wurden durchgeführt sowie sechs EU-Projekte eingereicht, zog Götsch Bilanz. Mehrere Coworker nutzen derzeit die Räume in der Kaserne, auch die Werk- und Produktionsräume wurden und werden von Handwerkern, Künstlern und Vereinen bereits genutzt. Künftig wolle sich BASIS als Verein durch „drei Säulen“ mitfinanzieren: durch Beraterfunktionen und Projektmanagement, durch die Verwaltung und Vermietung der Infrastrukturen in der Kaserne sowie durch den Veranstaltungsbereich.
Große Investitionen
Nun, nach dem EU-Projekt, sollen die laufenden Kosten des Innovations- und Gründerzentrums mittelfristig durch 50% Landeszuschüsse, 30% Gemeindefinanzierung und eben 20% Eigenmittel finanziert werden, erklärte der Bürgermeister. Für die Sanierung des Gebäudes seien 3,5 Millionen Euro geflossen: 2,8 Mio. stellte die Gemeinde bereit, 700.000 Euro das Land. „Beim Thema herrschte stets Einigkeit. Dafür bedanke ich mich beim Gemeinderat der vergangenen Jahre“, so Pinggera. Die Finanzierungen seien problemlos genehmigt worden, auch die Opposition habe konstruktiv mitgearbeitet. Ein Bild davon, was sich zuletzt im Kasernenareal getan hat, konnten sich die Besucher direkt bei der Abschlussfeier des EU-Projekts machen. Die Coworking-Räume werden bereits seit Ende 2019 von Freiberuflern und weiteren Personen regelmäßig genutzt, genauso wie die Seminarräume. In der „offenen Werkstätte“ gibt es Platz für Künstler. Der multifunktionale Veranstaltungsraum namens Kasino, mit absenkbarer Bühne und modernster Technik, bildet einen weiteren Höhepunkt. „Die Kombination der Räume, mit theoretischen und praktischen Arbeitsplätzen sowie einem Veranstaltungsraum von Weltniveau, stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar“, erklärte Hannes Götsch. Hier sollen künftig Innovationsprozesse in Gang kommen.