„Wunderbarer Sitz“
Neue Heimstatt der Sektion Vinschgauer Oberland des Weißen Kreuzes offiziell eröffnet und gesegnet.
Graun - Schon seit zwei Jahren freuen sich die 51 Freiwilligen der Sektion Vinschgauer Oberland des Weißen Kreuzes, die 4 hauptamtlichen Mitarbeiter (im Winter sind es 5), der Sektionsausschuss und die gesamte „Großfamilie“ des Weißen Kreuzes über den neuen Sektionssitz in Graun. Der Umzug in das neue Gebäude war zwar schon 2019 erfolgt, und zwar genau 40 Jahre nach der Gründung der Sektion, doch die offizielle Eröffnung musste pandemiebedingt verschoben werden. Am vergangenen 15. Oktober aber war es endlich soweit. Eine ganze Reihe von Ehrengästen konnte Sektionsleiter Gerhard Stecher zum Festakt begrüßen.
Neuer Sitz war dringend notwendig
Die dringend notwendige Errichtung des neuen Sitzes war ein „Kind“ der früheren Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Heinrich Noggler und Vizebürgermeisterin Andrea Frank an der Spitze. Aber auch an das Mitwirken der früheren Gemeindereferentin Karoline Gasser Waldner und weiterer Gemeindeverwalter wurde erinnert sowie an die Vorarbeit der eigens eingesetzten Arbeitsgruppe und der Sektionsausschüsse. Federführend mitgewirkt hatten in der Arbeitsgruppe der Dienstleiter Franz Punter und der Turnusleiter Ulrich Blaas. Einen wichtigen Meilenstein hatte der Gemeinderat 2017 gesetzt, als er festlegte, dass der neue Sitz auf der Grünzone in Graun errichtet werden soll. Bis zum Umzug war das Weiße Kreuz in einem viel zu kleinen und veralteten Gebäude in St. Valentin untergebracht gewesen. „Entstanden ist ein zweigeschossiger, funktionaler Zweckbau mit kurzen und direkten Wegen“, sagte Architekt Michael Reichegger. Es sei von Anfang an darauf geachtet worden, die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer zu berücksichtigen.
„Ideale Lage“
„Die Lage des neuen Sitzes am Dorfeingang von Graun ist ideal“, so Reichegger. Ein Teil der Fassade wurde mit Cortenstahl gestaltet. Wie Ulrich Blaas, Franz Punter, der frühere Sektionsleiter Andreas Blaas, die neue Leiterin der Jugendgruppe, Sabrina Stecher, und weitere Redner ausführten, ist es gelungen, einen modernen Sitz zu schaffen, der sämtlichen Anforderungen gerecht wird: großzügige Garage, angenehmer Wohnbereich mit komfortablen Zimmern, getrennter öffentlicher Bereich, Lehrsaal und weitere Räume. Laut dem Sektionsleiter Gerhard Stecher gab es bereits viele positive Rückmeldungen. Auch zu einem neuen Motivationsschub für die freiwillige Mitarbeit beim Weißen Kreuz sei es gekommen. Erfreut zeigte sich die Jugendleiterin, dass es nach den Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Corona gelungen ist, „mit 10 Jugendlichen neu zu starten.“ Welchen Stellenwert das Weiße Kreuz insgesamt und die Freiwilligen im Besonderen einnehmen, belegte Franz Punter mit beeindruckenden Zahlen. So werden fast 70% der rund 24.000 Stunden, die jährlich erbracht werden, von Freiwilligen geleistet. Auch auf die notärztliche Versorgung ging Punter ein. Für viele Jahre hinweg sei der Gemeindearzt Stefan Waldner „der Notarzt im Obervinschgau“ gewesen und helfe auch heute noch oft mit. Die Stationierung des „Pelikan 3“ in Laas bezeichnete Punter als Quantensprung.
„Wunderbarer Sitz mit Qualität“
Keine Zweifel darüber, „dass euer Steuergeld hier richtig eingesetzt wurde“, ließ Landeshauptmann Arno Kompatscher aufkommen: „Es wurde nicht etwas Protziges geschaffen, sondern ein wunderbarer Sitz mit Qualität, der die Bedürfnisse erfüllt und zudem motivierend wirkt.“ Das Weiße Kreuz und alle anderen Blaulicht- bzw. Zivilschutzorganisationen seien ein unverzichtbarer Pfeiler für die Sicherheit und somit auch für die Lebensqualität der Bevölkerung. Der Landeshauptmann dankte der früheren und jetzigen Gemeindeverwaltung, der ganzen Familie des Weißen Kreuzes, besonders den Freiwilligen, sowie dem Gemeindearzt: „Sein guter Ruf reicht bis zu uns nach Bozen.“ Auch zur Pandemie nahm Kompatscher kurz Stellung. Ohne die Massentests im Herbst 2020 „hätten wir ein Riesenproblem bekommen.“ Der neue Sitz des Weißen Kreuzes ist übrigens Eigentum der Gemeinde Graun. Die Baukosten bezifferte Bürgermeister Franz Prieth mit ca. 1,8 Millionen Euro. Ein Drittel davon hat das Land bestritten. Einen Beitrag von 75% gewährte das Land außerdem für die Einrichtung, die insgesamt rund 350.000 Euro kostete. Den kirchlichen Segen erteilte Dekan Stefan Hainz. Begeistert vom neuen Sitz zeigte sich u.a. auch Priska Gasser, die der Sektion im Namen der Landesleitung des Weißen Kreuzes gratulierte.
„Rund ums Herz“
Auf viel Zuspruch stieß am Tag nach der Eröffnung der Gesundheitstag „Rund ums Herz“, der von der Südtiroler Herzstiftung und dem Weißen Kreuz in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenkasse Obervinschgau organisiert wurde. Auf dem Programm standen u.a. Fachvorträge mit dem Gemeindearzt Stefan Waldner, dem Internisten Helmuth Weiss und dem Notarzt und Anästhesisten Kurt Habicher.
