Die Arbeiten für den Bau des Zivilschutzzentrums in Eyrs sollen ab „Drei König“ 2025 fortgesetzt werden.
Die Arbeiten für den Bau des Zivilschutzzentrums in Eyrs sollen ab „Drei König“ 2025 fortgesetzt werden.
Die Arbeiten für den Bau des Zivilschutzzentrums in Eyrs sollen ab „Drei König“ 2025 fortgesetzt werden.

Zeit, Geld und Nerven

Bau des Zivilschutzzentrums in Eyrs soll im Jänner fortgesetzt werden.

Publiziert in 18 / 2024 - Erschienen am 8. Oktober 2024

Eyrs/Laas - Es war Anfang Juni, als mit dem Aushub für den Bau des neuen Zivilschutzzentrums in Eyrs begonnen wurde. Wenige Wochen nachher mussten die Arbeiten aufgrund von Wassereintritten eingestellt werden. Nach etlichen Treffen, Aussprachen mit Technikern, Ortsaugenscheinen und „einigen schlaflosen Nächten“ mehrerer involvierter Personen zeigte Bürgermeisterin Verena Tröger dem Gemeinderat am 25. September auf, wie es gelingen kann, aus der misslichen Lage herauszukommen, um die Arbeiten unmittelbar nach dem 6. Jänner 2025 fortsetzen zu können. Gedacht werde jetzt daran, das Gebäude um fast einen Meter oberhalb des bisher geplanten Nullpunktes zu errichten. Anstelle der ursprünglich geplanten Dichtwand, die zwischen 500.000 und 700.000 Euro gekostet hätte, sollen nun Mikropfähle geschlagen werden, um die Fundamentplatte zu festigen. Auch die mit der Errichtung des Zivilschutzzentrums zusammenhängenden Infrastrukturen, wie Leitungen und Zufahrten, werden entsprechend „angehoben“. Das geplante Untergeschoss könne beibehalten werden.

Bauleitpländerung und Varianteprojekt

Um diesen neuen Weg beschreiten zu können, werden dem Gemeinderat demnächst eine Abänderung des Bauleitplanes sowie ein Varianteprojekt zur Genehmigung vorgelegt. An der Gebäudehöhe und am Bau an sich werde sich so gut wie nichts ändern, wohl aber sei die Baudichte von 3,5 auf 4,3 Kubikmeter pro Quadratmeter zu erhöhen, weil infolge der „Anhebung“ mehr Kubatur auf der Oberfläche entsteht. Die gesamte Geschichte seit zwar ungut und sie habe Zeit, Geld und Nerven gekostet, „doch wir sind überzeugt, trotz allem eine gangbare Lösung gefunden zu haben“, sagte die Bürgermeisterin. Wie die für das Projekt zuständige Vize-Bürgermeisterin Franziska Riedl in einem Nachgespräch versicherte, werde es aufgrund der Bauleitpanänderung und der Erstellung des Varianteprojektes zwar zu Mehrausgaben kommen, „aber wir werden den Gesamtkostenrahmen von 5,7 Millionen Euro dennoch einhalten können, denn die Arbeiten konnten mit einem großen Abschlag vergeben werden.“

Druckverlagerung im Boden

Das eigentliche Problem sei laut Franziska Riedl nicht die Menge des Wassers, sondern der unterschiedliche Wasserdruck je nach Schicht im Boden. Zu einer Druckverlagerung sei es im Zuge von Bodenbefestigungsmaßnahmen auf dem angrenzenden Gelände gekommen, wo eine Wohnanlage errichtet wird. Behauptungen, wonach es im Zuge der bisherigen Aushubarbeiten zu Schäden an Nachbargebäuden gekommen sei, weist Riedl zurück: „Es wurden stets Messungen vorgenommen, der beauftragte Geologe war von Anfang an miteingebunden und auch eine Beweissicherung wurde vorgenommen.“ Im Rahmen der Diskussion im Gemeinderat warf Markus Riedl von der Bürgerliste der Verwaltung vor, dem „Problem Wasser“ in Eyrs im Vorfeld nicht genug Beachtung geschenkt zu haben, „und jetzt haben wir einen Scherbenhaufen.“ Die Bürgermeisterin und mehrere Ausschussmitglieder wiesen diese Kritik zurück. Es sei u.a. nicht möglich gewesen, das Zivilschutzzentrum auf dem zur Verfügung stehenden Areal anders zu planen bzw. auf der Oberfläche anders anzuordnen.

Schutz für Sportzone „Trai“

Mehrheitlich genehmigt hat der Gemeinderat die Machbarkeitsstudie für den Schutz der Sportzone „Trai“ vor Steinschlag, Erdrutschen und Wasserstürzen. In der als „rot“ eingetragenen Gefahrenzone befinden sich das Fernheizwerk und weitere Gebäude. Vorgesehen ist die Errichtung von Ablenkdämmen, Steinschlagschutzzäunen und Versickerungsbecken sowie eines bewehrten Erddammes und eines unterirdischen Abflussrohres zur Ableitung des Wassers in einen bestehenden Graben auf der gegenüberliegenden Seite der Staatsstraße. Es handelt sich um Zivilschutzmaßnahmen im Sinne des Objektschutzes, für die laut der Bürgermeisterin mit einem 80-prozentigen Beitrag seitens des Landes zu rechnen ist. Die Gesamtausgaben dürften sich auf ca. 3 Millionen Euro belaufen. Zu den Bedenken von Michael Angerer von der Bürgerliste, wonach mit der Errichtung des Abflussrohres eine noch größere Gefahrenzone geschaffen werden könnte, meinte die Bürgermeisterin, dass es Aufgabe der Gemeinde sein werde, die Kanäle bzw. Gräben zu warten und frei zu halten, damit das Wasser bei Unwettern fließen kann. Im Zusammenhang mit bereits durchgeführten bzw. noch geplanten Schutzmaßnahmen entlang des Laasertalbachs teilte Verena Tröger mit, dass die Wildbachverbauung mit Ausgaben in Höhe von ca. 700.000 Euro im Bereich des Unterlaufs des Bachs die Schutzmauer auf der orografisch linken Seite um rund 1,5 Meter erhöhen wird.

Personalsituation hat sich verbessert

Dank der Einstellung mehrerer junger und motivierter Personen hat sich die Personalknappheit im Rathaus laut der Bürgermeisterin entspannt. Dem Vorschlag des Ausschusses, den Stellenplan um drei Stellen aufzustocken, stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Eine Stelle (9. Funktionsebene) soll mit einer Fachperson besetzt werden, die u.a. für die Vergabe öffentlicher Arbeiten zuständig sein soll sowie bei Projekten die einheitliche Verantwortung übernehmen kann. Zusätzlich dazu sollen zwei Stellen in der Verwaltung besetzt werden. Neuer geschäftsführender Gemeindesekretär in Laas ist übrigens bis Ende des Jahres 2024 Gianmarco Bazzoni.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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