Zukunftswirrsionen

Publiziert in 11 / 2015 - Erschienen am 25. März 2015
„Die Schweden sind uns in der Regel etwa 20 bis 30 Jahre voraus.“ Diese Aussage einer Mainzer Sprachwissenschaftlerin bezieht sich auf den in Skandinavien zu beobachtenden Trend, dass Kinder immer häufiger Namen bekommen, die man bisher Tieren vorbehalten hatte. Also nicht mehr Philipp und Julia sondern Hasso und Minka. Die Finnen hingegen planen ein Gesetz, das geschlechtsneutrale Vornamen vorsieht. Damit könnte ein Junge auch Babsi und ein Mädchen durchaus Karl heißen. Eine Änderung des Personenstandsgesetzes in Deutschland ermöglicht es zudem, bei einem Neugeborenen keine Angabe zu dessen Geschlecht zu machen. Ungeklärt ist aber, ob sich die Betroffenen irgendwann entscheiden müssen, oder ob Erwachsene diese Angaben löschen lassen können. Die Zukunft wird verwirrend werden. Wer weiß denn beispielsweise bei einer Hochzeitsanzeige von Waldi und Kurt noch wer wer ist oder wer was ist? (Ganz unerheblich ist dies ja nicht.) Auf der anderen Seite hat das auch praktische Züge: Wenn man auf dem Kinderspielplatz nach Rex ruft – kommen gleich der Hund und die eigene Tochter angerannt. z
Christian Zelger
Christian Zelger
Vinschger Sonderausgabe

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