Einige gegenständliche Bilder von Peter Schwellensattl.
Künstler Peter Schwellensattl, die Patisserie-Verantwortliche Nathalie Trafoier und Chefkoch Kevin Trafoier (v.l.).

Zum Gesamtkunstwerk verschmolzen 

Publiziert in 12 / 2025 - Erschienen am 1. Juli 2025

Kastelbell - „Und das Kuppelrain ist ein Gesamtkunstwerk. Das Essen, das Ambiente, Nathalies Pralinen …“, so Peter Schwellensattl. Der Künstler aus Algund zeigte sich erfreut über die Gelegenheit, seine Bilder im Sterne-Restaurant in Kastelbell präsentieren zu dürfen: „Ich suche keine Anerkennung als Künstler, größere Bekanntheit wäre mir suspekt. Aber Sonya, Jörg und ihre Kinder verkörpern das, was mich anzieht und vielerorts fehlt: Menschlichkeit und Herzensbildung.“ Noch bis zum 15. Jänner sind seine Gemälde im Kuppelrain ausgestellt, einige konnten bereits verkauft werden. „Es ist uns eine Ehre, dich hier zu haben. Deine Bilder geben unserem Saal tolle Farben und Licht“, unterstrich Gastgeber Jörg Trafoier bei der Vernissage, die unlängst im Rahmen eines Gourmet-Menüs stattfand.  

Auf zwei Ebenen unterwegs

Peter Schwellensattl ist als Künstler auf zwei Ebenen unterwegs: abstrakte und gegenständliche Arbeiten. Über seine abstrakten Werke wolle der Oberschullehrer eigentlich nicht viele Worte verlieren: „Bilder sollen für sich selber sprechen“. Einiges könne man aber dennoch hineininterpretieren. Verschwindende, oft unleserliche Buchstaben sollen das babylonische Sprachwirrwarr der Jetzt-Zeit symbolisieren. „Wenn wir nicht aneinander vorbeireden, dann zumindest redet jeder gegen jeden“, unterstreicht der Künstler. Zahlen symbolisieren die heutige Wertigkeit des Profits, oft als obersten, wichtigsten Faktor. Und wenn man auf den Bildern Pflaster etc. sieht, dann stellen diese wohl die traurige Verletzlichkeit der Welt dar. Dennoch versuche Schwellensattl, in den Farben positiv zu bleiben, „wir brauchen Mut“. 

Rare, besondere Orte verewigt  

Die gegenständlichen Arbeiten mit konkreten Motiven seien hingegen „keine Kunst“. Es werde lediglich etwas reproduziert, was bereits da ist. „Sie sind Handwerk. Wobei mir manche Handwerker lieber sind als viele Künstler“, so Schwellensattl.  Auf den Bildern sind vor allem Orte in Italien, Frankreich und seiner zweiten Heimat Kroatien zu sehen. „Es sind Plätze, wo es sich lohnt genauer hinzuschauen“. Typische Gassen, Lokale, Stufen. „Es ist nicht immer leicht Motive zu finden“, erklärt der Künstler. Die Kunst hierbei sei es, dass er oft, nach langer Suche, Orte finde, an denen Farbe und Form in Harmonie und Symbiose einzigartig zusammenleben. „Diese Orte sind rar, in Frankreich gibt es sie sogar in größeren Städten, es gibt sie im ländlichen Italien, in Kroatien, wahrscheinlich in Griechenland. Wo die Profitgier des Menschen eingreift, verschwinden sie meistens. Einmal gefunden, halte ich diese Orte fest. Mehr ist da nicht“, gibt sich der Algunder philosophisch. Was seine Bilder betreffe, wolle er sich nicht in Schubladen stecken lassen. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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