„Brothers in arms“
Vielleicht ist es nur Zufall, aber seit zu hören ist, dass es an die 800 Milliarden Euro braucht, um Europa aufzurüsten und verteidigungsfähig zu machen, kommt mir immer wieder der Song „Brothers in arms“ der Rockband Dire Straits in den Sinn. „Brothers in arms“ – man kann es mit „Waffenbrüder“ übersetzen – sind die USA und Europa offensichtlich nicht mehr. Auf den großen „Waffenbruder“ USA kann sich die EU nicht mehr verlassen. Trump hat die US-Militärhilfen für die von Putin angegriffene Ukraine ausgesetzt. Die NATO scheint zu bröckeln und die „Sicherheit Europas ist auf sehr reale Weise bedroht“, sagte kürzlich die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, als sie den „Plan zur Wiederaufrüstung Europas“ vorlegte. Am 6. März haben die Staats- und Regierungschefs der EU den Weg für die Wiederaufrüstung geebnet. Wenngleich die Regierenden darin den einzigen Weg sehen, Europa zu sichern, ist es irgendwie absurd, dass man 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch immer auf Aufrüstung setzen muss, um zumindest in die Reichweite von dem zu kommen, was man Frieden nennt. Ob alle EU-Staaten bereit sein werden, zig Milliarden Euro in die Aufrüstung zu stecken, bleibt abzuwarten. „Es gibt zwar viele Welten, viele Sonnen – aber wir haben nur diese eine Erde. Und doch ist es so, als lebten wir in verschiedenen Welten,“ heißt es in „Brothers in arms“ und: „Wir sind Narren, wenn wir Krieg führen gegen unsere Brüder.“
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