Sintflut?

Publiziert in 14 / 2025 - Erschienen am 28. Juli 2025

Verstehend, verständig, weise, klug, gescheit, vernünftig: All das und mehr wird ihm zugeschrieben, dem „Homo sapiens“. Seit etwa 300.000 Jahren treibt der moderne Mensch auf dem blauen Planeten sein Wesen und Unwesen. Der Allesfresser hat sich stark vermehrt. Laut UN-Angaben gibt es derzeit über 8,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Das ist ein ganz schöner Haufen. Was alle gleichermaßen brauchen, ist Luft zum Atmen, etwas zum Essen und Trinken, ein Dach über dem Kopf und ein bestimmtes Maß an Sicherheit. Trotz aller „Klugheit“ und „Vernunft“ des „Homo sapiens“ gibt es weltweit noch immer viele Millionen von Menschen, die hungern und dursten oder vor Kriegen und Naturkatastrophen fliehen müssen. Man nennt ihn zwar „Homo sapiens“, aber bestimmte Urinstinkte des Menschen leben weiter: ich zuerst, nie genug, Zahn um Zahn, nach uns die Sintflut. Wir hängen alles an der kurzen Zeit auf, die wir auf der Erde leben dürfen. Nur das Jetzt ist uns wichtig. Um alles zu erreichen und zu schaffen, scheint uns die Dauer eines Menschenlebens viel zu kurz zu sein. Viele kleine und schöne Dinge und Momente – die eigentlich das wirkliche Leben ausmachen – lassen wir vor lauter Eile und Stress durch die Finger fließen. Kürzlich habe ich einen Schmetterlingsforscher gefragt, wie lange ein Widderchen lebt. „Zwei bis zweieinhalb Wochen. In dieser Zeit schafft dieser Falter alles, wofür ihn die Natur bestimmt hat.“ Welche Rolle spielt die Zeit?

 redaktion@dervinschger.it

Josef Laner
Josef Laner

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