Feuerwasser
Publiziert in 20 / 2016 - Erschienen am 25. Mai 2016
Bei vielen Indianern Nordamerikas waren hochprozentige alkoholische Getränke ein gefragtes Gut. Um an Feuerwasser zu kommen, wurde so ziemlich alles angeboten. Je mehr Feuerwasser getrunken wurde, umso begehrter war es. Hand in Hand mit dem Konsum stieg die Abhängigkeit. Die Folgen, die der neue „Manitu“ für die Indianer gebracht hat, waren verheerend. Und sie sind es heute noch. Von allen, die Indianer-Reservate besucht haben, ist zu hören, dass viele Indianer der Trunksucht verfallen sind. Das Feuerwasser gehört mit zu den schlimmsten Gütern, die in die Neue Welt exportiert wurden. Feuerwasser ist aber nach wie vor auch in den „Ursprungsländern“ eine gewaltige Plage. Übermäßiger Alkoholkonsum ist auch in Südtirol immer noch „in“. Nicht zuletzt bei jungen Menschen, zum Teil sogar bei Minderjährigen, ja Kindern. In möglichst kürzester Zeit so viel wie möglich in sich hineinschütten, um möglichst rasch abzuheben und sich und die Umwelt zu vergessen, scheint der neue Trend zu sein. Aber auch „Profis“ älterer Jahrgänge gibt es zuhauf. Wer zu oft und zu viel Alkohol trinkt, ist krank. Kranke sind nicht auszulachen, sondern zu behandeln. Den ersten Schritt muss der Kranke selbst tun, indem er sich eingesteht, dass er ein Problem hat. Nur so kann er für sich und seine Angehörigen, die ja auch mitleiden, einen Ausweg aus dem Teufelskreis finden. Was er noch braucht, ist die Unterstützung der Familie und der ganzen Gesellschaft.
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Josef Laner