Frauen sind kein Eigentum

Publiziert in 15 / 2023 - Erschienen am 29. August 2023

Liebenswert, lebensfroh, humorvoll. So wurde Celine Frei Matzohl beschrieben, als ihre Angehörigen, Freunde sowie eine große Trauergemeinschaft für immer von ihr Abschied nehmen mussten. Dekan Pater Mathew und der Wortgottesdienstleiter Herbert Habicher rangen beim Begräbnisgottesdienst in Schlanders nach Worten, um das immer noch Unfassbare zu beschreiben und Trost zu vermitteln. Celine war am 12. August, am Tag vor ihrem 21. Geburtstag, in der Wohnung ihres Ex-Freundes getötet worden. Sie war auf schreckliche Weise getötet worden. „Diese furchtbare Gewalttat hat uns alle aufgerüttelt. Wir bleiben als andere zurück, als die wir vorher waren. Nach diesem Verlust müssen wir uns neu orientieren“, sagte der Dekan. Er rief zu Achtsamkeit auf und zum Schutz der Privatsphäre der Familie. Dieses Verbrechen habe Trauer, Zorn und ein Gefühl der Ohnmacht ausgelöst: „Kinder müssen ohne Furcht vor solchen Verbrechen aufwachsen können.“ Celine hat laut Habicher viele Spuren hinterlassen: „Was bleibt, ist die geschenkte Liebe.“ – Der Frauenmord hat nicht nur Schlanders schockiert, sondern das ganze Land. Abgesehen von unzureichenden Gesetzesbestimmungen zum Schutz von Frauen und Lücken in deren Anwendung ist auch die Gesellschaft gefordert: Frauen dürfen in den Köpfen von Männern, welcher Kulturkreise auch immer, nicht als Besitz, Eigentum oder Ware angesehen werden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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