Rutsch nach rechts?

Publiziert in 15 / 2022 - Erschienen am 30. August 2022

Die Anzeichen dafür, dass Italien bei den Parlamentswahlen am 25. September nach rechts rutscht, sind unübersehbar. Der Wahlkampf, der Gott sei Dank nicht lange dauert, ist voll entbrannt. Das Wahlvolk liegt zum Teil noch am Strand oder sucht Erholung in den Bergen, sofern es die klammen Geldtaschen zulassen. Im Supermarkt, Gasthaus und Geschäft drehen immer mehr Menschen jeden Euro dreimal um, bevor sie ihn liegen lassen. Aber nicht nur die Konsumenten stöhnen unter den Preisanstiegen, sondern auch die Produzenten und die Wirtschaft insgesamt. Der russische Überfall auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, und die Sanktionen gegen Russland haben sicher zu den Teuerungen beigetragen, vor allem im Energie sektor, sind aber nicht der ausschließliche Grund
aller Preissteigerungen. Wie man aus diesem „Schlamassel“ und aus anderen Schieflagen, wie sie für Italien typisch sind, am besten herauskommt, scheint jetzt jede Partei bzw. jedes Bündnis am besten zu wissen. Was von rechts, links und aus der Mitte versprochen wird, klingt zum Teil nicht schlecht, aber die Rechnung ist mit dem Wirt zu machen. Der Wirt ist das Wahlvolk und dieses muss zunächst davon überzeugt werden, überhaupt zu den Wahlen zu gehen. Das gilt auch für Südtirol. Angesichts des sich anbahnenden Rechtsrutsches werden sich die künftigen Südtiroler Parlamentarier - wie immer sie heißen werden - in erster Linie um eines zu kümmern haben: um die Autonomie.

Josef Laner
Josef Laner

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