Freuten sich über einen gelungenen Abend (v.l.): Christof Tappeiner, Hartmann Raffeiner, Zeno Christanell, Annamaria Gapp, Konrad Messner, Astrid Pichler und Alexander Angerer.
Zu „Naturnser Wasserwelten“ wurden Fotos von Gabriel Höllrigl gezeigt.
Die Bilder wurden auch an die Außenwand des Naturparkhauses projiziert.
Die Gäste erfuhren vieles über lokales Thermal- und Waalwasser.

Wasserwelten Naturns

Quelle des Lebens und Schatz der Gemeinde. Ein Themenabend gab Aufschluss.

Publiziert in 18 / 2025 - Erschienen am 7. Oktober 2025

Naturns - Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. In Naturns spielt das Wasser seit der Entdeckung des Thermalwassers eine ganz besondere Rolle. Darum ging es beim Themenabend „Wasserwelten Naturns – Quelle des Lebens und Kraft aus der Tiefe“ im Naturparkhaus Texelgruppe. Zum Abend hatte der Bildungsausschuss Naturns am Tag der Bildungsausschüsse am 23. September geladen. Dabei standen zwei Wasserwelten im Mittelpunkt: Thermalwasser und Waalwasser – das eine verborgen, das andere offen. „Wir haben im Bildungsausschuss überlegt, was wir machen könnten, haben verschiedene Ideen kombiniert und sind schlussendlich auf diesen tollen Abend gekommen“, erklärte Moderator Hartmann Raffeiner. Annamaria Gapp, die Leiterin des Naturparkhauses, erinnerte daran, dass das Wasser auch ein zentrales Element im Haus sei. „Es ist der rote Faden, der die Besucherinnen und Besucher begleitet, wenn sie hier Ausstellungen ansehen. Auch beim Eingang wird das Wasser als zentrales Thema sichtbar“, wies Gapp auf das vom Wasser umgebene Gebäude hin.

Literatur, Fotos und Fachvorträge 

Gabi Hofer, die Leiterin der Bibliothek Naturns, stimmte literarisch und historisch auf den Abend ein und las „Der Waaler“ aus Inga Hosps Werk „anders leben, anders reich“. Anschließend wurden zu den „Naturnser Wasserwelten“ einige Bilder des Naturnser Fotografen Gabriel Höllrigl gezeigt, begleitet von Texten des Schriftstellers Hans Perting, bürgerlich Johannes Fragner-Unterpertinger. Die Fotos zeigen lokale Gegebenheiten, wie etwa die Etsch als Rückgrat des Tals oder den Naturnser Dorfbrunnen. Die Texte wurden von Gabriels Vater Werner Höllrigl vorgelesen. Die Bilder wurden zudem an die Außenwand des Naturparkhauses projiziert und zogen auch dort die Blicke der Besucherinnen und Besucher auf sich. Geologe Konrad Messner erläuterte anschließend die hydrogeologischen Aspekte der Quelle Kochenmoos 2. Das Thermalwasser stammt aus einer Tiefe von rund 200 Metern und tritt mit Eigendruck und einer Temperatur von 17 Grad Celsius an die Erdoberfläche. Zur Erinnerung: Das Wasser war vor mehr als 20 Jahren bei Bauarbeiten am Tunnel in Staben am Fuße des Juvaler Hügels entdeckt worden. Vor rund acht Jahren erhielt es vom Gesundheitsministerium in Rom die offizielle Anerkennung als Thermalwasser. Der Naturnser Kurarzt Alexander Angerer berichtete über die Heilwirkung des Thermalwassers. Es habe einen sehr hohen Gehalt an verschiedenen Mineralstoffen. Besonders wohltuend sei es für Rheumapatienten, doch auch nach sportlicher Aktivität, bei Verdauungsproblemen, metabolischer Azidose oder Hautproblemen könne es unterstützend wirken, erklärte Angerer.

„Eine große Chance“ 

Bürgermeister Zeno Christanell erinnerte daran, dass Naturns „auf einem Schatz sitzt“. Das Thermalwasser sei eine große Chance, die es weiter zu nutzen gelte. Die Gemeindeverwaltung wolle daran arbeiten, das Wasser noch stärker Einheimischen und Touristen zugänglich zu machen. „Es ist eine riesige Bereicherung für unsere Gemeinde“, betonte Christanell. Solche Veranstaltungen wie dieser Abend des Bildungsausschusses seien wichtig, um das Bewusstsein für den Wert des Thermalwassers zu fördern. Christof Tappeiner, Präsident der Tourismusgenossenschaft, unterstrich ebenfalls die Chancen für Naturns: „Für uns Touristiker ist das eine große Möglichkeit, etwas aufzubauen, was auch der gesamten Bevölkerung zugutekommt.“ Er erinnerte an die Geschichte des Wassers und daran, dass private Betriebe rund eine Million Euro in die Finanzierung der Leitungen von der Quelle nach Naturns investiert hatten. „Unser Ziel ist es, als Tourismusdestination durch diesen Schatz die Saison zu verlängern – aber das Dorf nicht zu belasten. Sondern einen Mehrwert für alle zu schaffen.“ Es gelte, den Weg gemeinsam mit der Bevölkerung „Hand in Hand“ zu gehen. Die Touristiker seien bemüht, das Thermalwasser noch stärker und spürbarer bei der Bevölkerung zu verankern.

Thermalwasser für alle

Gemeindereferentin Astrid Pichler, Vizepräsidentin der Erlebnistherme und Vorsitzende des Bildungsausschusses, betonte, dass die Gemeinde weiter daran arbeiten wolle, das Thermalwasser vermehrt im öffentlichen Raum anzubieten. Sie dankte allen Beteiligten für den gelungenen Abend. Als Geschenk für die Mitwirkenden gab es passenderweise einen Wasserkrug; außerdem durften sich alle Besucherinnen und Besucher über einen Gutschein für die Erlebnistherme freuen.

Michael Andres
Michael Andres

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.