Projektvorstellung Haselbrunn mit Pius Abler, Wilfried Rauter, Siegfried Ploner und Zeno Christanell (von links).

Eine saubere Angelegenheit

Publiziert in 36 / 2011 - Erschienen am 12. Oktober 2011
Naturns - „Die Energie­gewinnung aus Trinkwasser ist eine saubere Angelegenheit und umweltfreundlich dazu“, meinte Siegfried Ploner, Abteilungsleiter der Innsbrucker Kommunalwerke AG. Er war mit dem stellvertretenden Abteilungsdirektor des Amtes für Wasser und Energie, Wilfried Rauter, zur Projektvorstellung „Trinkwasserkraftwerk Haselbrunn“ eingeladen worden. ­Ploner berichtete, dass 130.000 ­Innsbrucker zu 95 % Wasser tränken, das auch energetisch genützt würde: „Bei fachgerechter ­Ausführung der maschinellen Anlage erfolgt keine schädliche Auswirkung des Kraftwerkes auf das Trinkwasser und die Natur.“ Dass es keinen Qualitätsverlust gäbe, bestätigte auch Wilfried Rauter, aber es sei auch nicht mehr pure Natur, da das Wasser durch eine technische Anlage ­fließe. „Wir haben uns umge­sehen und haben das Wasser gekostet“, erinnerte der zuständige Referent in Naturns, Zeno ­Christanell, der Gemeinderäte, Bürger und Interessierte geladen hatte. Die Veranstaltung war Gemeinderat Hans Pöll, ­Sprecher der Gruppe Zukunft Naturns, ein Kompliment wert. Er ersuchte aber, vom Projekt Abstand zu nehmen, da er um einen Imageverlust des Wassers fürchte, das ja zum „Brauchwasser“ werde. Peter Erlacher sah sich vor vollendete Tatsachen gestellt und wies auf die Kosten für die ohnehin hoch verschuldete Gemeinde hin. Man wisse nicht, warum plötzlich auch die Rohr-Leitungen gewechselt werden müssten. Bürger Hans Fliri fragte nach Berechnungen oder Studien über die Veränderung von derart verwendetem Trinkwasser. Georg Hillebrand wollte wissen, warum man nicht die Etsch nütze. Er habe irgendwie das Gefühl, das Wasser würde missbraucht. Ingenieur Ploner wies auf den „Missbrauch zur Klospülung“ hin. Bürgermeister Heidegger rief auf: „Wenn wir überzeugt sind, dass kein Qualitätsverlust auftritt, sollten wir dafür sein.“ Grundlegende Daten zum Trinkwasserkraftwerk Haselbrunn wurden vom Projektanten Pius Abler vorgestellt. 2011 erhielt die Gemeinde Naturns die Konzes­sion zur energetischen Nutzung der Oberen, Mittleren und Unteren Haselbrunnquelle mit einer Gesamtmenge von 30 Liter/Sekunde. Für Austausch von Armaturen, Druckrohrleitungen und Neubau der E-Werk-Zentrale (unterirdisch) wurden 550.000 Euro vorangeschlagen (nicht enthalten die Sanierung der Sammelschächte). Bei einem Inkasso während der ersten 15 Jahre von 88.000 Euro weniger Jahreskosten von 55.937 Euro wird ein Überschuss von ca. 32.000 Euro erwartet.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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