Im Bild von links: Fremdenführer Walter Kircher aus Brixen, Abt Bruno Trauner, Maria Kreidl, Petra Überbacher, Vorsitzende des Vereins der Fremdenführer und Reiseleiter, sowie Karl Perfler, der Vinschger Fremdenführer par excellence.

Fremdenführer auf Marienberg

Publiziert in 3 / 2008 - Erschienen am 30. Januar 2008
Burgeis – Die Benediktiner­abtei Marienberg als Zentrum des Glaubens und der Kunst war kürzlich Tagungsort des Vereins der Fremdenführer und Reiseleiter Südtirols. In Zusammenarbeit mit der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung betrachtete die Gruppe das Wirken der Mönche und die damit zusammenhängenden baulichen Veränderungen der Klosteranlage im Laufe der Jahrhunderte. Ausgangspunkt der Tagung war das unweit des Klosters gelegene Kirchlein St. Stephan, in dem Pater Martin Angerer über die Bedeutung des Ortes als erste Niederlassung der aus Scuol im Engadin kommenden Mönchsgemeinschaft referierte. Die in das 5. bis 6. Jahrhundert datierte Stephanskirche ist die älteste bisher bekannte Kirche im Vinschgau und war bis zur Schließung unter Joseph II. im Jahre 1786 die Pfarrkirche von Schlinig. Trotz starken Schneefalls konnte Abt Bruno Trauner 30 sehr interessierte Südtiroler Fremdenführer und Reiseleiter im Kloster begrüßen und durch die Abteikirche und die Krypta mit den romanischen Wandmalereien führen. In den neu gestalteten Schauräumen wärmten sich die Teilnehmer bei einer Tasse Tee und folgten den Ausführungen zum Museumskonzept von Maria Kreidl. Über die verschiedenen Bauphasen des ehemaligen Wirtschaftstraktes referierte Martin Laimer; Marion Veith stellte die Modelle der Klosteranlage und der Kirche vor der Barockisierung in der Mitte des 17. Jahrhunderts vor. Durch die Sanierung des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes ist es gelungen, die Qualität des Ortes zu steigern und der alten Bausubstanz eine zeitgemäße Darstellungsweise gegenüberzustellen. Die Schauräume des Museums sind so konzipiert, dass sie auch ohne Führung besichtigt werden können. Die Besucher erhalten Einblick in die Grundregeln des Hl. Benedikt von Nursia, in die Eigenart des Kloster und seiner Mönche. Ein chronikalischer Streifzug durch die Geschichte des Klosters und seiner Umgebung sowie herausgehobene Kunstwerke werden gezeigt. Die romanischen Fresken der Krypta sind im Film auf Großleinwand zu sehen, da aus Rücksicht auf den Erhaltungszustand der Fresken die Krypta nur mehr zur Vesper der Mönche zugänglich ist. Schulklassen, die das Museum und das Kloster Marienberg besuchen, nutzen gerne die Gelegenheit, im Gespräch mit einem der Mönche mehr über das Klosterleben zu erfahren.
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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