Eröffnung auf Ganglegg: Stefan Peer, Brigitta Stecher, Manfred Pinzger, Erwin Wegmann, Thomas Theiner, Karlinde Tarneller, Abt Bruno Trauner und Ulrich Veith mit Sohn Janosch (von links).

Wenn der Weg auch zum Ziel wird

Publiziert in 22 / 2011 - Erschienen am 8. Juni 2011
Burgeis/Mals/Schluderns/Spondinig – Der Platz, den sich das religiöse Oberhaupt des Tales und die obersten Verwalter zweier Gemeinden ausgesucht hatten, war bezeichnend und sehr symbolisch. Es war uralter Siedlungsboden, der vor Jahrtausenden vielleicht schon Mittelpunkt eines blühenden Wirtschaftsraumes war. Tatsächlich erlaubt der Platz einen Überblick über die Ferienregion Obervinschgau, liegt nicht weit entfernt von der Gemeindegrenze Schluderns-Mals und markiert in etwa „Halbweg“ zwischen Burgeis und Spondinig. Der Präsident der Ferienregion, Thomas Theiner, hatte die archäologische Ausgrabungsstätte Ganglegg gewählt, um den neuen „Themenweg Sonnensteig“ als Verbindung zwischen Kloster Marienberg und Spondiniger Brücke der Öffentlichkeit vorzustellen. Der Weg führt bei einer Gehzeit von gut fünf Stunden mit Ausgangspunkt Dorfzentrum Burgeis über den „Benediktsweg“ zum Kloster, von dort zum nördlichen Dorfeingang von Burgeis, durchquert das Haupttal und führt hoch über Mals und Tartsch vorbei an Ganglegg zu den Schludernser Höfen und über den Schludernser Berg nach Spondinig. Bevor Abt Bruno Trauner den Themenweg segnete, erinnerten Präsident Theiner und die Ehrengäste an die übergemeindliche Zusammenarbeit und dankten allen Beteiligten für ihren Einsatz, namentlich nannte er seine Büroleiterin Karlinde Tarneller. „Wir haben die Gnade, ein Projekt abzuschließen, das der frühere Ausschuss der Ferienregion unter Präsident Gerhard Malloth vor drei Jahren begonnen hatte“, stellte Thomas Theiner fest und meinte: „Dem Wandergast soll ein neuer Baustein und den Einheimischen ein Grund mehr gegeben werden, diese Wandermöglichkeit zu nutzen. Die Holzskulpturen des Bildhauers Raimund Spiess und die Texte der Kulturführerin Helene Dietl Laganda erlauben tiefe Einblicke in die reiche Kulturlandschaft.“ „Wir als Politiker freuen uns über gemeinsame Aktionen“, sagte Senator Pinzger und machte auf die vielen Wege im Vinschgau aufmerksam, die es gelte zusammen zu schließen und gemeinsam zu vermarkten. Bürgermeister und Kulturreferent von Schluderns, Erwin Wegmann, bezog sich ebenfalls auf die Zusammenarbeit, als er meinte: „Die Zeiten, wo eine Gemeinde alles selbst gemacht hat, sind endgültig vorbei.“ Gleichzeitig entwickelte er schon die nächste „Wandervision“: „Wenn wir jetzt noch die Schludernser Auen dazu nehmen, dann haben wir eine einmalige Biodiversität.“ Mit Bürgermeister Wegmann war seine Stellvertreterin und Tourismusreferentin Brigitta Stecher Parth nach Ganglegg gewandert. Ulrich Veith, erster Bürger in Mals, fasste seine Grußworte plastisch zusammen und bezeichnete den Sonnensteig als „eine Riesenaufwertung für das Gebiet“. Er war zusammen mit Tourismusreferent Joachim Theiner und dem Burgeiser Fraktionsvorsteher, Florian Punt, nach Ganglegg gekommen. Der Leiter der Forststation Mals, Stefan Peer, unterstrich den Einsatz seiner Mitarbeiter Sepp Dietl, Emmerich Stecher, Karl Fabi, Adolf Moriggl und Horst Oberhofer. Helene Dietl Laganda dankte Abt Bruno für das Entgegenkommen der Klostergemeinschaft, die gewissermaßen den Inhalt der sechs Tafeln auf dem „Benedikt-Weg“ zwischen Burgeis und Kloster genehmigt hatten. Der Weg kann als Einstieg in den „Sonnensteig“ gelten. Sie erwähnte die Herausgabe einer Broschüre, in der auf die Hintergründe der zehn Sagengestalten entlang des Weges vom „Burgeiser Nörggele“ bis zum „Spondiniger Rössl“ eingegangen würde. „Es war spannend, aus den Texten das Wesentliche herauszuholen“, merkte Bildhauer Raimund Spiess an. Nachdem Abt Bruno gesegnet und davor gewarnt hatte, blind durch die Welt zu laufen und die Natur nicht mehr zu sehen, war der Leiter des Forstamtes Schlanders, Mario Broll, dazu gekommen. Der oberste Forstbeamte des Tales bezeichnete Ganglegg als Ort der Spiritualität und sprach von einem „Tag der Freude“. Mit dem Themenweg seien Weichen des Geistes gestellt worden.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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