„Wo kein Weg, da tausend Ausreden…“
Publiziert in 2 / 2009 - Erschienen am 21. Januar 2009
Laas – Nachdem er kurz über das bedingungslose Grundeinkommen gesprochen hatte, wurde der EU-Parlamentarier der Grünen, Sepp Kusstatscher, mit Fragen geradezu „bombardiert“. Die Unsicherheit unter den sehr vielen Anwesenden im Gasthaus Krone in Laas war groß. Kusstatscher hatte darüber referiert, dass jeder Mensch, ob Mann, Frau oder Kind, ein Grundeinkommen erhalten sollten, unabhängig von der Arbeit, der die Erwachsenen nachgingen. Wie hoch dieses Einkommen sein sollte, könne man so global nicht sagen. Überhaupt sei die Diskussion über dieses neue sinnvolle Modell erst angelaufen, berichtete Kusstatscher, der von Klaus Prokopp (Prokopp & Hechensteiner public relations – St. Pauls/Eppan) in seinen Ausführungen unterstützt worden war. Kusstatscher erklärte unter anderem die Einführung des „Basic Incom Grant“ (Grundeinkommen) im Dorf Otjivero/Omitara in Namibia. Vor rund einem Jahr sei dieses dort mit großem Erfolg eingeführt worden. Auch Thüringen in Deutschland habe bereits ein Modell entwickelt. In Italien wurde das Netzwerk „Basic Incom Network - Italia“ am 24. November 2008 gegründet, das sogenannte BIN, wo es um den „reddito di cittadinanza“ (Bürger-Einkommen) gehe. Präsident ist Rechtsanwalt Luca Santini, Koordinator und Pressesprecher ist Sandro Gobetti. Unter www.bin-italia.org gibt es ausführliche Auskünfte dazu.
Kusstatscher erwähnte noch das Buch „Ausstieg aus der Arbeit – Warum? Wie das Grundeinkommen die Welt verändern kann“ der vier Autoren Sepp Kusstatscher, Madeleine Rohrer, Elisa Grazzi und Markus Lobis. Verleger ist Klaus Prokopp.
Die gesamte Diskussion des Abends hier wiederzugeben, würde den Zeitungs-Rahmen sprengen. Insgesamt betrachtet kamen einige Zustimmungen, aber auch mehrere Einwände wie etwa „das Einführen eines Grundeinkommens sei wie im Kommunismus“ oder „Wer putzt dann Toiletten, wenn jeder eine Summe erhält, unabhängig von seiner Arbeit?“ usw. Kusstatscher betonte unter anderem, es sei wichtig einmal vom Modell Lohnarbeit weg zu gehen. Die eigentliche Arbeit sollte nicht vom Lohn abhängig sein. „Eine Frau und Mutter arbeite rund um die Uhr und trage dazu zum Wohle der Familie bei, dies sollte gebührend honoriert werden“, meinte Kusstatscher. Abschließend sagte er „Wo ein Wille, da ein Weg“, „Wo kein Weg, da tausend Ausreden…“

Daniela di Pilla