Denksportler auf Falkenstein
Naturns - Nach den manchmal endlos langen Turnierpartien im Rahmen der Südtiroler Mannschaftsmeisterschaften, sucht ein Kern - es muss nicht nur der harte sein - der Sektion Schach einen lockeren Ausstieg mit einem „Halbblitzturnier“ im Stübele des Gasthofs Falkenstein in Naturns. Dass dabei große Leistungsunterschiede aufeinanderprallen, liegt in der Natur. Um einen Ausgleich herzustellen, wurde das „Schweizer System“ angewandt. Laut Onkel Google soll es im Jahr 1895 von Julius Müller, einem Schweizer Lehrer, als Paarungssystem für Sportveranstaltungen erfunden worden sein. Die erste Runde wird gesetzt oder gelost; nach jeder Runde wird der Zwischenstand bestimmt. Es wird ausgeschlossen, dass zwei Spieler zweimal aufeinandertreffen. Die Paarungen werden daher vor jeder Runde festgelegt. Der Führende spielt gegen den bestplatzierten Spieler, gegen den er noch nicht gespielt hat. In Falkenstein einigte man sich auf 2 Spielergruppen. Zur Kategorie A gehörten die Teilnehmer mit 1.500 und mehr Elo-Punkten, zur Kategorie B Spieler mit 1.499 und weniger Elo-Punkten. Mit Elo-Punkten werden auf der ganzen Welt die Spielstärken festgesetzt. In Falkenstein traten dann 7 Spieler der höher bewerteten Gruppe aus Staben, Töll, Schlanders, Naturns, Algund und Latsch gegen 5 der Kategorie B aus Latsch und Naturns gegeneinander an. Die Länge einer Partie war mit 30 Minuten festgelegt. Um eine annähernde Chancengleichheit zu erreichen, wurden aber pro 70 Elo-Punkten dem schwächeren Teilnehmer eine Minute oder mehr an Zeit zugestanden und dem Stärkeren dieselbe Zeit abgezogen. So konnte es geschehen, dass ein A-Spieler mit 6 Minuten Bedenkzeit einem B-Spieler mit 24 Minuten Bedenkzeit gegenübersaß. „Falkensteiner Meister“ wurde wie 2024 Thomas Gurschler aus Staben mit 6,5 Punkten aus 8 möglichen vor Gregor Gurschler, 6,0 Pkt. und Alex Seppi, 5,5 Pkt. In der Gruppe B siegte Günther Schöpf aus Latsch mit 5 Siegen vor Andre und Anton Christanell, Naturns, mit je 3,5 Punkten.
