Künstliche Befruchtung

Publiziert in 32 / 2006 - Erschienen am 20. Dezember 2006
Unter künstlicher Befruchtung versteht man die Befruchtung einer weiblichen Eizelle außerhalb des Körpers und auf künstlichem Wege. Frauen werden mit 500.000 bis 1 Million Eizellen ge­boren. ­Diese reifen im Laufe des Lebens an und zwar eine pro Zyklus. Bei der künstlichen Befruchtung werden aber mehrere Eizellen benötigt. Damit mehrere gleichzeitig in einem Behandlungszyklus heranwachsen und reifen, erhalten die Frauen entsprechende Hormone. Das am häufigsten angewandte Verfahren zur künstlichen Befruchtung ist die In-vitro-Fertilisation (IVF), die „Befruchtung im Glas“. Bei der In-vitro-Fertilisation werden unter Vollnarkose oder mit einer leichten Sedierung (Beruhigung) aus dem Eierstock der Frau mehrere Eizellen entnommen. Maximal drei der entnommenen Eizellen werden ausgesucht und dann mit dem aufbereiteten männlichen Samen in der so genannten Petrischale vermischt. Im Brutschrank passiert dann das, was sonst im Eileiter geschieht, nämlich die Befruchtung. „Eigentlich wird die Natur nur imitiert“, beschreibt Dr. Rainer dieses Verfahren. Kommt es zu einer Befruchtung, erfolgt der Transfer, d.h. die Embryonen werden in die Gebärmutter eingeführt. Im Erfolgsfall kommt es zu einer Schwangerschaft: der Embryo nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und wächst weiter. Werden alle drei Eizellen befruchtet, müssen auch alle drei eingesetzt werden. Bei Frauen unter 35 entsteht bei 3 eingesetzten Embryonen eine Drillingsrate von 5-6%. Mit der Punktionsnadel werden Eizellen aus den Eierstöcken gesaugt, um anschließend in der Petrischale befruchtet zu werden Eine weitere Methode ist die ICSI-Therpie (Intractoplasmatsiche Spermieninjektion) (sprich Iksi). Die Vorbehandlung bleibt dieselbe wie bei der IVF. Im Labor wird ein einzelnes Spermium in die Eizelle injiziert, die der Frau vorher entnommen wurde. Findet eine Befruchtung statt, kann die sich bereits teilende Eizelle nach zwei bis drei Tagen im Brutschrank wieder in die Gebärmutter eingesetzt werden. Ein weiteres Verfahren zur künstlichen Befruchtung ist die so genannte Insemination, die künstliche Übertragung des Samens in die Gebärmutter.
Silvia Gasser
Vinschger Sonderausgabe

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