Theater, Literatur und Musik
Die Spielzeit 2018/19 des Südtiroler Kulturinstituts
Das Theater Freiburg hat den Roman „Das Gartenhaus“ des Schweizer Autors Thomas Hürlimann für die Bühne angepasst; das Titelbild zeigt Judith Rosmair und Johann von Bülow in der Komödie „Constellations“ .
Das Puppentheater Halle macht Shakespeares Klassiker „Hamlet“ zu einem ganz besonderen ästhetischen Erlebnis.
Der Schauspieler Fritz Karl liest Texte rund ums Wiener Gemüt, begleitet von den OÖ. Concert-Schrammeln.
Die aus Südtirol stammende Schauspielerin Gerti Drassl und ihr Kollege Michael Dangl laden zur weihnachtlichen Lesung „12 Monate Advent“ nach Schlanders.
Die aus Südtirol stammende Schauspielerin Gerti Drassl und ihr Kollege Michael Dangl laden zur weihnachtlichen Lesung „12 Monate Advent“ nach Schlanders.
Judith Rosmair und Johann von Bülow erproben in der Komödie „Constellations“ den Spielraum Liebe.
Helmut Zierl spielt in „Tod eines Handlungsreisenden“ den Vertreter Willy Loman.

Spielraum

Von der Beziehungskomödie „Constellations“ bis zu Shakespeares Klassiker „Hamlet“ und zwei literarisch-musikalischen Abenden: Die neue Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts unter dem Motto SPIELRAUM ist vielfältig und bietet erstmals sechs statt vier Abendveranstaltungen in Schlanders.

Publiziert in 30 / 2018 - Erschienen am 11. September 2018

Schlanders - Wieviel Spielraum lässt uns das Leben und wie füllen wir ihn aus? Das Theater ist ein wunderbarer Spielort für derlei Fragen. Die neue Saison des Südtiroler Kulturinstituts unter dem Motto SPIELRAUM gibt die unterschiedlichsten Antworten darauf. Die Schauspieler Judith Rosmair und Johann von Bülow loten in der Komödie „Constellations“ von Nick Payne den Spielraum Liebe aus. Die Inszenierung des St. Pauli Theaters aus Hamburg bildet den Auftakt der neuen Spielzeit in Schlanders. Die beiden auch im Fernsehen erfolgreichen Schauspieler schlüpfen in die Rollen der Quantenphysikerin Marianne und des Imkers Roland. Ihre Liebesgeschichte könnte eine alltägliche sein. Doch Autor Nick Payne spielt mit den Möglichkeiten des Zufalls und erzählt das Geschehen in immer wieder neuen Konstellationen. So kann es passieren, dass Marianne und Roland sich so unsympathisch sind, dass sie es keine zwei Minuten miteinander aushalten. Es scheint, als müsste sich das Paar erst an etlichen verkorksten Anfängen vorbeitasten, bis wir bei der ultimativen Liebesgeschichte ankommen. 

Zwei Klassiker

Die Härte des Spielraums Kapitalismus erfährt die Hauptfigur Willy Loman in Arthur Millers Stück „Tod eines Handlungsreisenden“. Helmut Zierl, bekannt aus vielen TV-Serien, spielt die Hauptrolle in der Inszenierung der Schauspielbühnen Stuttgart. Nach jahrzehntelangem Vertreterdasein wird Willy Loman von seiner Firma als nicht mehr verwendungsfähig entlassen. Lomans Söhne sind ihm auch kein Trost, denn auch sie haben es in seinen Augen zu nichts gebracht. Arthur Millers mehrfach preisgekröntes Stück ist die Charakterstudie eines Menschen, der in einer profitorientierten Welt zum Verlierer wird. Neben diesem Klassiker der Moderne steht mit William Shakespeares „Hamlet, Prinz von Dänemark“ eines der meistgespielten Stücke auf dem Programm. Das Puppentheater Halle inszeniert den Stoff in einer Mischung aus Puppen- und Schauspiel, Videos und Lichteffekten, und macht die Aufführung so zu einem ganz besonderen ästhetischen Erlebnis. 

Literatur auf der Bühne

Das Theater Freiburg hat den berührenden Roman „Das Gartenhaus“ des Schweizer Autors Thomas Hürlimann für die Bühne adaptiert. Der Tod lässt den Menschen wenig Spielraum, aber gerade dieses Bisschen löst den Konflikt zwischen einem alten Ehepaar aus: Der pensionierte Oberst hätte sich auf dem Grab seines Sohnes einen Rosenstrauch gewünscht, seine Frau Lucienne jedoch lässt einen pompösen Granitfelsen auf das Grab setzen. Mit Humor und tiefem Verständnis erzählt Hürlimann diese tragikomische Geschichte von Verlust und Liebe im Alter. Etwas Besonderes sind die zwei literarisch musikalischen Abende im Programm. Die Schauspieler Gerti Drassl und Michael Dangl lesen unter dem Titel „12 Monate Advent“ besinnliche, humorvolle und auch spirituelle Texte, passend zur Vorweihnachtszeit. Mit der Solo-Flötistin Maria Fedotova und dem Cellisten Friedrich Kleinhapl stehen den beiden Schauspielern zwei Musiker zur Seite, die großes Gespür für die Wahlverwandtschaft von Wort und Klang beweisen. Texte von Rainer Maria Rilke, Heinrich Böll oder Erich Kästner reihen sich an Musik von Johann Sebastian Bach bis Friedrich Gulda. Dem Wiener Gemüt spürt der ebenfalls aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Fritz Karl bei dem literarisch-musikalischen Abend „Zorro – Rächer der Würstelmänner“ nach. Begleitet wird er bei seiner Lesung von den OÖ. Concert-Schrammeln, die für Heurigenstimmung sorgen. Texte von H. C. Artmann, Helmut Qualtinger oder Karl Kraus begegnen den melancholischen und tänzerischen Melodien der für Wien typischsten Musikform, der Schrammeln. Neben dem Abendprogramm ist das Südtiroler Kulturinstitut auch mit Aufführungen im Bereich Kinder- und Jugendtheater in Schlanders zu Gast. Gezeigt werden das Kindermusical „Emilia und die geheimnisvollen Theaterrollen“ des Theaters Supalupa, das Kindertheater „Bergkristall“ nach Adalbert Stifter, inszeniert vom Theater des Kindes aus Linz, die „Kinderlieder-Schatzkiste“ mit Marko Simsa und für Jugendliche die Wissenschafts-Show „Ha! Zwei! Oh!“ mit den Physikanten. Die Kulturabteilung der Südtiroler Landesregierung, die Stiftung Südtiroler Sparkasse, viele private Sponsoren und die „Unternehmerinitiative Wirtschaft & Kultur – Schlanders“ unterstützen das hochkarätige Programm, das in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus „Karl Schönherr“ veranstaltet wird.

Redaktion

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