Der Winter ist ausgebrochen

Vinschger Winterfreuden

Publiziert in 44 / 2007 - Erschienen am 12. Dezember 2007
Mit Sterzings Hausberg Rosskopf samt Stadtl und Christkindlmarkt als neues Mitglied, mit erneuerten und neuen Liften vor allem in den südlichen Skigebieten, mit dem „Cinquecento“ als Hauptpreis eines Gewinnspiels, und natürlich mit finanziellen Anreizen beim Kauf der Skipässe für 300 Pistenkilometer startet die Ortler­ Skiarena in die Wintersaison. Die Skigebiete im Vinschger Oberland und im Val Müstair melden Schnee-Verhältnisse (Stand 06.12.2007) wie seit langem nicht mehr. Der Verbund im Westen versucht mit einer Reihe von Besonderheiten dem starken Mitbewerber in Südtirols Osten auf Augenhöhe zu begegnen. Dabei sind die stärksten Argumente auf jeden Fall die atem­beraubende Natur in wechselnder Landschaft und die Vielfalt der Angebote für genießende Amateure, kalkulierende Familien bis hin zu individuell eingestellten Snowboardern und Trendsportlern wie Carvern, Freeridern und Telemark-Fans. Langläufer aller Stil-Arten werden angesprochen, ehrgeizige Skater ebenso wie traditionelle Klassiker. Die vollmundige Einladung: „Ski anschnallen, fertig, los! Einsame Täler, verschneite Gipfel und sanfte Hänge er­warten Sie! Lange Schneeschuhwanderungen und spannende Langlauftouren, Exkursionen mit der Pferdekutsche durch zauberhafte Wälder“ ist nur eine der fast schon unübersehbaren Selbstdarstellungen im weltweiten Netz. von Günther Schöpf Schöneben mit dem ­„sonnenreichen Klima“ Mit Samstag, 15. Dezember, nimmt Schöneben seinen Betrieb auf und lockt mit einer Familienkarte schon ab zwei Personen und einem 10-Tage-Skipass, der verteilt über die Saison abgefahren werden kann. Das Skigebiet am Reschen wurde von den Niederschlägen an der Alpennordseite großzügig heimgesucht und meldete am Stichtag 45 Zentimeter Schnee an der Tal- und 80 Zentimeter an der Bergstation. Neben sämtlichen Anlagen ist auch die Rodelbahn im Betrieb. Die komfortablen Kabinen schaffen inzwischen 2000 Personen pro Stunde. Das Kinderland ­„Schöni“ wurde erweitert und verfügt über drei Förderbänder; Kleinkinder werden ganztägig betreut. Modernisiert wurde auch das Restaurant mit Eisbar und Sonnenterrasse. Für Dauerleister wird in Schön­eben eine zwei Kilometer lange Höhenloipe gespurt; im Tal stehen die „Reschensee-Loipe“ bis nach Nauders und die ­„Melageralm-Loipe“ in Langtaufers zur Verfügung. Haideralm mit ­„Schneesicherheit und Sonne“ In ähnlicher Lage wie Schön­eben befindet sich auch der Nachbar, die Haideralm. Von fünf Liftanlagen werden vier ebenfalls am 15. Dezember eröffnet. An der Talstation wurden 40, an der Bergstation 80 Zentimeter Schnee gemessen. Bis zu sieben Skilehrer stehen zur Verfügung; eine ganztätige Kinderbetreuung gibt es im Skikindergarten „Kinderland“ des Berggasthofes „Haider Alm“ mitten im Skigebiet. Aufgrund der Höhe sei das Skigebiet Haideralm besonders schneesicher trotz vieler Sonnentage, kann man im Internet nachlesen. Besonders Familien sollen das Gebiet genießen, wie mitgeteilt wurde. Nicht immer könne man so bequem anfahren, parken und sich gemütlich auf 2.700 Meter bringen lassen wie in St. Valentin. Außerdem sei Gleitschirmfliegen von der Haideralm aus auch im Winter ein Hit. Maseben - das „kuschelige Wintersportgebiet“ Ab Donnerstag, 20. Dezember werden sich in Maseben die erneuerten Anlagen, eine Sesselbahn, der Skilift und ein Kinderlift in Bewegung setzen. Am Tag vor dem Heiligen Abend, am Sonntag, 23. gibt es für alle einen „freien Skitag“ und das alles bei 80 Zentimetern Schnee im Tal und fast eineinhalb Metern an der Bergstation. Schon lange nicht mehr tun sich die Langtauferer so leicht, sich als „familienfreundliches Ski­gebiet mit Naturschneegarantie“ zu präsenteren. Unten im Tal sind die 15 Kilometer der Melageralm-Loipe schon seit Wochen ein Wintermärchen auch für Schlittenhunde. Das Skigebiet Maseben sei ein Refugium – liest man – für jene, die sich in ein kuscheliges Wintersport­gebiet zurückziehen möchten. Im „Backcountry“, um die Sprache der Jugend zu gebrauchen, finden nicht nur „Freerider“ und Skitourengeher ihre begehrtes „Ambiente“, sondern auch in die Jahre gekommene Schneeschuhwanderer. Der Watles - „klein aber fein“ Watles sieht sich in erster Linie als Familienskigebiet, in dem sich „niemand aus den Augen verliert“. Es eröffnet am Freitag, 21. Dezember und „in petto“ haben die Betreiber jetzt schon Nachtskifahren oder Vollmond-Touren. Besucher finden an der Talstation eine Schneedecke von etwa 50 und an der Bergstation des Hauptzubringers von 90 Zentimetern vor. Im Betrieb ist neben den Liftanlagen auch die vier Kilometer lange Rodelbahn. Jede Woche bietet zudem der Tourismusverein Mals Schneeschuhwandern an. Auf die Kleinsten wartet der neue Kinderpark „BUBO“. Die Skischule mit ihren zehn Skilehrern betreibt zudem einen Skikindergarten mit zwei Betreuerinnen. Schliniger Gleiterlebnisse Wintersport im Oberen Vinschgau heißt alpines Ver­gnügen auf dem Watles und Langlauffreuden im nordischen Skizentrum von Schlinig. Dort sind die Loipen für „Klassiker“ seit Anfang November gespurt und die Bahnen für Skater angefahren. 15 Kilometer stehen Dauersportlern im idyllischen Hochtal zur Verfügung. Ab Freitag, 21. Dezember werden täglich zwischen 10 und 12 Uhr Langlaufkurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. Ratschläge und Wachstipps werden von Experten immer gegeben. Minschuns – so außereuropäisch und doch so nah Unter sich sprechen die Eid­genossen vom Skigebiet am Fuße des Piz Minschuns als „der sonnigen Ferienecke der Schweiz“, wo schon am Samstag, 15. Dezember die vier Anlagen in Betrieb gehen werden, wo offiziell aber erst am Samstag, 22. geöffnet sein wird und wo man sich am 27., am Tag nach St. Stefan, ein Eröffnungsfest genehmigt. 50 Zentimeter hoch ist die Schneelage im Ort, über 100 im Skigebiet und das Motto lautet: „Ski fahren statt Schlange stehen“. Minschuns im Val Müstair möchte nicht nur mit der neuen Sonnenterrasse des Panorama-Restaurants, sondern auch mit der nachts beleuchteten „Schlittelbahn“ von der kleinsten Schweizer Gemeinde Lü nach Tschierv, mit der 18 Kilometer langen Skating-Loipe zwischen Tschierv und Fuldera und mit den Eislaufplätzen von Müstair und Tschierv punkten. Trafoi „am Ortler, den jeder kennt“ Das Skigebiet macht im Internet sehr speziell auf sich aufmerksam: „Jeder kennt ihn, oft sieht man ihn, unter anderem auch hier oben und er gibt der Ortler Skiarena seinen Namen. Es ist natürlich der Ortler. Aber wussten Sie auch, dass der Anblick vom Skigebiet Trafoi-Furkelhütte aus am schönsten ist?“. Trafoi wird seine vier Lift­anlagen ab 22. Dezember in Betrieb nehmen. Derzeit liegen etwa 30 Zentimeter Schnee an der Talstation, etwa 80 sind es in der Höhe. Sämtliche Pisten wurden in den Steilhängen verbreitert und übersichtlicher gestaltet. Die Skischule stellt sechs Skilehrer zur Verfügung; im Skikindergarten wird auch den Jüngsten auf spielerische Weise das Skifahren beigebracht. Für rasantes Rodelvergnügen steht die drei Kilometer lange Bahm vom Weißen Knott hinunter ins Dörfl zur Verfügung. Sulden - „Skigebiet für hohe Ansprüche“ In Sulden ist der Kanzellift bereits seit 17. November in Betrieb. Am 30. November hat das Madritschgebiet nachgezogen. Derzeit liegen 30 Zentimeter Schnee im Tal und an die 40 Zentimeter am Berg. 20 Kilometer Pisten können mit sechs Anlagen befahren werden. Die Voraussetzung dafür geschaffen haben eine optimierte Beschneiungsanlage und Verbreiterungsarbeiten an Pisten im Madritschgebiet. Die Ski­schule mit 31 Skilehrern wirft ein sorgsames Auge auf die Kinderbetreuung und bietet neben Skispaß am Übungshang auch Beschäftigung und Betreuung im Kindergarten. Wartezeiten in der großartigsten Berg- und Gletscherarena Südtirols gibt es keine. Die Betreiber möchten sich mit familienfreundlichen Preisen, einer qualitätvollen Gastronomie und abwechslungsreichen Pisten als „umweltfreundliches Gebiet“ positionieren. Gut ausgeschilderte Rundwanderwege im Tal, eine nachts beleuchtete Langlaufloipe und eine Familienrodelbahn von der Kanzel zur Seilbahnstation runden das vollständige Angebot für jede Zielgruppe ab. In Sulden war der Traum „vor dem Hotel auf die Skier“ eigentlich nie ein Traum. Schnalstal - „Skivergnügen mit Panoramablick“ In Schnals gibt der Winter schon seit Monaten den Ton an. „Das grandiose Panorama, bestens präparierte Pisten und Pulverschnee pur sorgen für herrliches Skivergnügen“, verkünden die Schnalstaler Gletscherbahnen im Internetauftritt. Im Tal beträgt die Schneehöhe derzeit 40 Zentimeter, am Berg sind es unglaubliche 1,5 Meter. Alle Lifte am Gletscher, die Talabfahrt, der Glockenlift, der Lazaunlift und der 3,3 Kilometer Rodelweg sind geöffnet. Die Sessellifte Roter Kofel und Teufelsegg nehmen in den nächsten Tagen ihren Betrieb auf. Damit ist eine Fülle von schneesicheren Abfahrten für jede Leistungsstufe vorhanden. 15 Ski- und Snowboard-Lehrer stehen bereit. Schneeschuhwanderern bietet der Tourismusverein ein abwechslungsreiches Programm. An fünf Tagen die Woche werden Kinder im „Ötzlino-Club“ in Kurzras betreut. Im Schnalstaler Skigebiet hat man seit Sommer 2007 aufgerüstet. Alle Beschneiungsanlagen sind verbessert worden. Auf dem Gletscher wurde eine Kunstschneeanlage errichtet, die den Saisonstart im Herbst auf jeden Fall sicherstellt. Martell - Langlauftradition und internationales ­Biathlonflair Dass sich im Plima-Tal Martell Biathleten aus aller Welt in Hochform bringen, ist nicht erst seit der erfolgreich ausgerichteten Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft bekannt. Am Stichtag 6. Dezember 2007 warteten die Marteller noch auf den großen Schneesegen. Derzeit stehen eine Übungsloipe in Waldheim-Schmelz und auf der Grogg-Alm, im Biathlonzentrum, eine zwei Kilometer lange Schleife auf 30 Zentimetern Naturschnee zur Verfügung. Die seit kurzem aktive Langlaufschule mit geprüften Lehrern aus Latsch, Laas und Martell bietet ein umfangreiches Programm. Schulungen beider Langlauftechniken, ­Diagonal und Skating, werden geboten; Nachtlangläufe, Gaudibiathlon, geführte Skitouren und Schneeschuhwandern stehen ebenso auf dem Programm wie die Besonderheit „Nordic Walking“ im Winter.
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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