338 Meter lang ist das bisher vorgetriebene Tunnelteilstück.

3 Meter pro Tag

Publiziert in 43 / 2019 - Erschienen am 10. Dezember 2019

Kastelbell-Tschars - Über 30 Arbeiter des Unternehmens E.MA.PRI.CE aus Possagno (Treviso) sind derzeit damit beschäftig, den Tunnel der Umfahrung Kastelbell-Galsaun von Osten her vorzutreiben. Gearbeitet wird teilweise im Schichtbetrieb. Am 4. Dezember, dem Tag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Sprengmeister, Bergleute, Geologen, Maurer und Architekten, ruhten Menschen und Maschinen. Die Gemeindeverwaltung von Kastellbell-Tschars hatte die Barbara-Feier zum Anlass genommen, um die Bevölkerung in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Tiefbau zu einem Tag der offenen Tür einzuladen und sie über den Forstschritt der Arbeiten zu informieren. Viele sind gekommen, um am Ende des bisher vorgetriebenen Tunnelteilstückes (338 Meter) mit Dekan Rudolf Hilpold einen Gottesdienst zu feiern und sich bei anschließenden Besichtigungen und Führungen ein Bild von den laufenden Arbeiten zu verschaffen. Musikalisch umrahmt hat die Messfeier die Musikkapelle Kastelbell. Der Dekan, der die Arbeiter und alle anwesenden Menschen segnete, sprach von einem „großen Bauwerk, an dem hier gearbeitet wird.“ Wie der Amtsdirektor Johannes Strimmer dem der Vinschger bestätigte, wird der Tunnel im Durchschnitt täglich um 3 Meter länger. Mehr sei derzeit nicht zu schaffen, denn die Konsistenz des Gesteins sei an der Stelle, wo derzeit gearbeitet wird, nicht die beste. Es sei davon auszugehen, dass sich die Felsqualität nach einigen Hundert Metern bessern wird. „Und im Frühjahr beginnt der Vortrieb vom Westen her“, kündigte Bürgermeister Gustav Tappeiner an. Er hofft, dass der Tunnel 2022 eröffnet werden kann. Mit rund 2,6 Kilometern wird er Tunnel der zweitlängste des Landes. Noch länger ist nur der Tunnel in Leifers (2.856 Meter). Die Röhre ist das Kernstück 3,36 km langen Umfahrung von Kastelbell und Galsaun. In die Umfahrung wird Steuergeld in Höhe von ca. rund 75 Millionen Euro investiert. Die Bauarbeiten hatten sich die Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE AG (Tunnelbau) und die Passeirerbau GmbH (Außenarbeiten) gesichert.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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