Freuen sich über 40 Jahre Schafzuchtverein Schnals (v.l.): Der ehemalige Obmann Walter Götsch, Luis Durnwalder, Obfrau Helene Tumler, Bürgermeister Karl Josef Rainer und Gründungsobmann Johann Götsch.
In lieber Erinnerung an den 2012 verstorbenen Obmann Richard Götsch.
Eine neue Vereinsfahne für die Schafzüchter.
Schafe wohin das Auge reicht.

40 Jahre im Zeichen der Schafe

Das Schnalstal und die Schafe gehören zusammen. Kürzlich feierte der Schafzuchtverein Schnals das 40-jährige Jubiläum

Publiziert in 34 / 2018 - Erschienen am 9. Oktober 2018

Schnals -  „40 Jahre sind eine lange Geschichte. Eine Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Wie es nun mal auch in einer Familie ist. Ich bin stolz, hier zu stehen und dieses Jubiläum zu feiern“, freute sich Helene Tumler, die Obfrau des Schafzuchtvereins Schnals. Bei Traumwetter feierte der Verein kürzlich in Unser Frau Jubiläum. Dies ließ sich selbst Altlandeshauptmann Luis Durnwalder nicht entgehen. „Hier im Schnalstal lebt man die Vergangenheit und erfüllt sie mit neuen Impulsen. Ich freue mich immer wieder, wenn man sieht, mit welcher Freude Kleintierzüchter arbeiten“, lobte Durnwalder, der den Ehrenschutz übernommen hatte. Nicht für Wolf und Bär, sondern für die Familien, die Landwirtschaft, die Menschen halte man die Schafe. „Wir leben heute in einem schönen Land, das wir hegen und pflegen. Da nehmen die Bauern eine wichtige Rolle ein. Jene Bauern, die ihre Höfe bewirtschaften und die Landschaft pflegen. Ein großes Lob an euch Schnalser. Ihr seid der Beweis dafür, was man alles auf die Beine stellen kann. Ich wünsche euch Schafzüchtern weiterhin viel Freue und auch menschliche und wirtschaftliche Erfolge“, so Durnwalder. 

Vom Aussterben bedrohte Rasse

114 Mitglieder zählt der Schafzuchtverein Schnals heute. Diese halten insgesamt über 2.600 Schafe. 250 davon sind Schnalser Schafe. „Dabei handelt es sich um eine vom Aussterben bedrohte Rasse. Deshalb ist es uns auch ein Anliegen, die Öffentlichkeit für das Schnalser Schaf zu sensibilisieren“, betonte Helene Tumler. Besonders stolz sei der Verein auf die vielen Jungzüchter. „Sie sind die Zukunft“, freute sich Tumler. Viel Aufwand habe der Verein für die Ausstellung der Schafe zur großen Jubiläumsfeier betrieben. „Alle haben sich große Mühe gegeben. Wenn man sich hier so umsieht, könnte man meinen, dass die Schafe grad aus dem Friseursalon kommen“, scherzte die Obfrau des Schafzuchtvereins. Davon konnten sich die zahlreichen Zuschauer bei der Bezirkskrönung und den Ringvorführungen ein Bild machen. Sieger waren sie dabei alle, die fleißigen und ambitionierten Schafzüchter. 

Neue Fahne für den Schafzuchtverein

Bei der Jubiläumsfeier durften sich die Schnalser Schafzüchter auch über eine neue Fahne freuen. Ein lang gehegter Wunsch sei damit in Erfüllung gegangen. Die Obfrau des Schafzuchtvereins selbst, Helene Tumler, fungiert als Fahnenpatin. „Auf der Fahne ist natürlich ein Schaf abgebildet. Dieses Tier hat eine große Bedeutung in der Bibel“, betonte der Schnalser Pfarrer Franz Messner bei der Fahnenweihe. Es seien unter anderem die Kleintierzüchter, die Gottes Wille in die Tat umsetzen. „Ihr nutzt das Gebirge und habt gleichzeitig Freude daran“, lobte Pfarrer Messner. Für die Züchter gehören die Schafe zum täglichen Brot, „deshalb wollen wir ein Vater Unser beten“, so der Pfarrer. Anschließend an die Fahnenweihe wurde auch eine Tiersegnung vorgenommen. 

In Erinnerung an Richard Götsch 

Bei der Jubiläumsfeier wurde auch auf die Vergangenheit zurückgeblickt und die verdienten Obmänner geehrt. Es war 1978, als der Schafzuchtverein gegründet wurde. Als erster Obmann fungierte Johann Götsch. Er war zwischen 1978 und 1984 oberster Schafzüchter. Auf ihn folgte sein Bruder Walter Götsch, der bis 1993 als Obmann für den Schafzuchtverein Schnals zuständig war. Anschließend war drei Jahre lang Hugo Gurschler Obmann des Vereins. 1996 wurde schließlich Richard Götsch, der jüngste Bruder von Johann und Walter, zum Obmann gewählt. Seine Amtszeit endete 2011. 2012 verunglückte der ehemalige Obmann tödlich: Richard Götsch kam im Alter von nur 49 Jahren bei einem tragischen Unfall im Pfossental ums Leben. Dort war er bei seinen Schafen auf der Weide, auf dem Rückweg kam es zum tödlichen Absturz. Für ihn gestaltete der Schafzuchtverein eine Kerze, die noch bei der Jubiläumsfeier an seinem Grab niedergelegt wurde.  

Symbolträchtiger Brunnen

„40 Jahre Schafzuchtverein sind nicht selbstverständlich“, blickte auch der Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer auf den traditionsreichen Verein zurück. Das Schaf habe im Schnalstal eine große Tradition. „Schon vor Jahrtausenden zogen die Schafe durchs Tal. Die ersten Einwohner, die hier vor über tausend Jahren sesshaft wurden, hielten ebenfalls Schafe“, so der Bürgermeister. Auch mit dem Brunnen mitten in Unser Frau, der 2016 feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde, wolle man darauf hinweisen. „Rund um den Brunnen sind etwa 40 Schafe abgebildet. Darüber die Hirten. Es ist ein symbolträchtiger Brunnen, wir haben viele fleißige Hirten hier im Tal“, zeigte der Bürgermeister auf den edlen Marmorbrunnen. Das Modell des Künstlers Friedrich Gurschler, Ehrenbürger in Schnals, habe den Gemeinderat überzeugt.

Auf weitere 40 Jahre 

Bei der großen Jubiläumsfeier kamen nicht zuletzt die vielen Besucher auf ihre Kosten. Neben der Präsentation der Schafe sorgten Vorführungen, wie früher die Wolle verarbeitet wurde und wie gefilzt wird, für Begeisterung. Der Schafzuchtverein verwöhnte zudem mit heimischen Produkten und Spezialitäten, darunter natürlich so einiges vom Schaf wie „Lammburger“ oder Schöpsernes. Der Verein und viele freiwillige Helfer sorgten für einen perfekten Ablauf der Veranstaltung und im Schnalstal war man sich gewiss: Auch die nächsten 40 Jahre Schafzuchtverein versprechen spannend zu werden. 

Michael Andres
Michael Andres

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