Im Bild (v.l.): Bürgermeister Mauro Dalla Barba, die langjährige Direktorin Claudia Santer, der langjährige Bildungshaus Obmann Ernst Steinkeller und seine Frau Frieda, der frühere Landeshauptmann Luis Durnwalder und der neue Bildungshaus-Obmann Markus Pircher.
Bürgermeister Mauro Dalla Barba und Claudia Santer
Ernst Steinkeller und Markus Pircher
Feierstimmung im Schloss-Restaurant

Abschied mit Ehrung

Genossenschaft „Bildungshaus Schloss Goldrain“ und Gemeinde würdigen die Verdienste von Claudia Santer und Ernst Steinkeller.

Publiziert in 20 / 2022 - Erschienen am 8. November 2022

Goldrain - Ernst Steinkeller war nicht nur 27 Jahre lang Obmann der Genossenschaft „Bildungshaus Schloss Goldrain“, sondern hatte sich schon viele Jahre zuvor mit Gleichgesinnten dafür eingesetzt, dass das Schloss erhalten und einer neuen Zweckbestimmung zugeführt wird. Mitgeprägt hat die erfolgreiche Entwicklung des Bildungshaueses während der vergangenen 20 Jahre auch Claudia Santer als Direktorin. Offiziell verabschiedet und für ihre Verdienste geehrt wurden Ernst Steinkeller und Claudia Santer am 28. Oktober mit einer stimmungsvollen Feier im Schloss-Restaurant, zu der Genossenschaft gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung von Latsch eingeladen hatte. Neben Weggefährten und Mitstreitern von Ernst Steinkeller und Claudia Santer konnte der neue Bildungshaus-Obmann Markus Pircher auch Mitglieder des Gemeindeausschusses und Gemeinderates begrüßen, das Mitarbeiterteam, Vorstandsmitglieder, den früheren Landeshauptmann Luis Durnwalder, den ersten Obmann Robert Kaserer und weitere besondere Ehrengäste. Musikalisch umrahmt hat die Feier eine Abordnung der Musikkapelle Goldrain-Morter.

„Kapitän“ Ernst

Markus Pircher erinnerte in seiner Laudatio für Ernst Steinkeller an das Ende der 1970er Jahre, als der Verkauf des Stammschlosses der Grafen Hendl im Raum stand. Ernst Steinkeller habe damals zu den treibenden Kräften der Bürgerbewegung gehört, die sich gegen den Verkauf wehrte sowie für eine Sanierung und neue Zweckbestimmung eintrat. Steinkeller habe von Beginn an für den Erhalt des Schlosses gekämpft und das Bildungshaus jahrzehntelang als „Kapitän“ auf Kurs gehalten, trotz mancher Tiefen und Rückschläge. „Was wir heute ehren, ist das Lebenswerk von Ernst Steinkeller“, sagte der Obmann. Ernst habe nie aufgegeben und es sei ihm dank seiner positiven Grundeinstellung und seiner gewinnenden, stets auf Einigung ausgerichteten Art gelungen, viele Probleme zu bewältigen, speziell als Obmann von 1995 bis 2022. Die Rettung des wunderbaren Renaissanceschlosses sei maßgeblich ein Verdienst von Ernst Steinkeller. Einen großen Dank zollte Markus Pircher auch Steinkellers Frau Frieda. Der Geehrte seinerseits gab die Worte des Dankes und der Anerkennung an all jene weiter, die ihn im Laufe der Jahrzehnte unterstützt und sich ebenfalls für das Bildungshaus eingesetzt haben. Er nannte etwa den ersten Obmann Robert Kaserer (1987 bis 1995), seinen Nachfolger Markus Pircher, der seit fast 4 Jahrzehnten mit dem Schloss verbunden ist (am Anfang als Gemeindeassessor und später als Bürgermeister und Vertreter der Bezirksgemeinschaft), dem ehemaligen Landeshauptmann, den bisherigen und derzeitigen Vorstandsmitgliedern, dem Mitarbeiterteam sowie den früheren und jetzigen Gemeindeverwaltungen. „Über viele Jahre hinweg hatten wir mit Geldsorgen zu kämpfen“, blickte Steinkeller zurück. Es sei aber stets gelungen, diese Probleme mit Hilfe des Landes, der Gemeinde Latsch als Schlossbesitzerin und auch aller übrigen Vinschger Gemeinden zu überwinden. In den vergangenen Jahren habe sich die Situation entspannt, „jetzt aber haben wir ein neues großes Problem, nämlich die explosionsartig gestiegenen Energiekosten.“ Für den neuen Vorstand, in dem neben Markus Pircher, Andrea Kofler, Christiane Patscheider, Kurt Stecher, Christian Stricker und Verena Tröger auch Ernst Steinkeller weiterhin mitarbeitet, sowie für die neue Direktorin Gertrud Wellenzohn ist die Bewältigung dieses neuen Problems eine große Herausforderung.

„Die richtige Frau an der richtigen Stelle“

Die Laudatio für Claudia Santer, die seit dem 1. September die Cusanus-Akademie in Brixen leitet, hielt Bürgermeister Mauro Dalla Barba. Die langjährige Direktorin habe das Bildungshaus mit Ehrgeiz, Herzblut und viel Kompetenz geführt. Als selbstbewusste und zielorientierte Frau sei es ihr gelungen, die Bildungstätigkeit mit Organisationstalent, Führungsstärke, Teamarbeit und Durchsetzungsvermögen auszubauen. „Claudia Santer war die richtige Frau an der richtigen Stelle“, blickte Dalla Barba zurück. Er erinnerte an viele Projekte und Initiativen, die Claudia Santer angestoßen und umgesetzt hat. Das Bildungs- und Weiterbildungsangebot seit stets erweitert worden, speziell auch für Frauen. Außerdem sei es Claudia Santer gelungen, das Bildungshaus auf das Niveau der „5-Sterne-Qualität“ zu bringen: „Schloss Godrain ist nicht nur das Bildungshaus des Vinschgaus, sondern wird auch weit über das Tal und das Land hinaus als Bildungsstätte mit einem besonderen Ambiente geschätzt.“ Hervorgehoben hat Dalla Barba auch Claudia Santers Arbeit als Netzwerkerin und durchsetzungsfähige Vertreterin, wenn es darum ging, für die Interessen des Bildungshauses zu kämpfen und zu argumentieren, auch auf politischer Ebene. Die Gastfreundlichkeit und das gute Miteinander im Haus habe sie stets großgeschrieben. Claudia Santer dankte ebenfalls allen Weggefährten und dem gesamten Team: „Ein Teil von mir bleibt im Schloss und ich werde das Schloss immer im Herzen behalten.“ Es sei gelungen, schwierige Phasen zu überwinden „und miteinander etwas Tolles aufzubauen.“ Als Geschenke konnten Claudia Santer und Ernst Steinkeller Bilder entgegennehmen, die das Schloss Goldrain zeigen. Auch Luis Durnwalder würdigte den Einsatz und die Tätigkeit von Ernst Steinkeller und Claudia Santer sowie von Robert Kaserer. „Was ihr in diesem Haus mit Verstand, mit Herz und mit den Händen geschaffen habt, ist etwas Bleibendes. Eure Namen werden immer mit dem Schloss verbunden bleiben.“ Auch Durnwalder erinnerte daran, dass der Wille, das Schloss zu erhalten und einer zeitgemäßen Zweckbestimmung zuzuführen, seinerzeit vom Volk ausgegangen war.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.