Ärztezuwachs in Latsch
Latsch - Es war 1980, als Toni Pizzecco als Hausarzt nach Latsch kam. Nach nunmehr 42-jähriger Tätigkeit ist er zwar seit Dezember im Ruhestand, aber weil es ihm am Herzen liegt, einen fließenden und möglichst reibungslosen Übergang der Patientinnen und Patienten an seinen Nachfolger Stephan Wolf zu gewährleisten, ist er weiterhin drei Mal pro Woche freiberuflich in der Latscher Ärztepraxis tätig. Dass man mit 70 Jahren in Rente gehen muss, sieht das Gesetz vor. Wäre dem nicht so, wäre Toni Pizzecco - er ist seit dem 4. Dezember 70 - weiterhin im Dienst geblieben. Schon vor einem Jahr hatte er damit begonnen, die Stabübergabe vorzubereiten. Es ist ihm und dem gesamten Team der Ärztepraxis Latsch wichtig, dass neue Ärzte die Patientinnen und Patienten und deren Krankengeschichten gut kennenlernen. Die Errichtung der Ärztepraxis Latsch war seinerzeit eine landesweite Pionierleistung. Worauf das Team seit jeher großen Wert legt, ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte. Die Ärztepraxis ist schon seit langem eine vom Sanitätsbetrieb und der Universität Innsbruck anerkannte Lehrpraxis, wo bisher an die 120 Nachwuchskräfte einen Teil ihrer Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin absolviert haben. Stephan Wolf aus Meran, der Nachfolger von Toni Pizzecco, ist einer davon. Nun gehört er zusammen mit Josef Plangger, Paul Rechenmacher und Pamela Visani zum Team in der Ärztepraxis. Pizzecco und das Team haben immer versucht, junge Kolleginnen und Kollegen für eine berufliche Tätigkeit in Latsch zu motivieren. Seinen bisherigen und jetzigen Kolleginnen und Kollegen sowie den Assistentinnen und Weggefährten spricht Toni Pizzecco einen großen Dank aus. Auch bei den Patientinnen und Patienten bedankt er sich für das Vertrauen. Dass er jedes Jahr für eine bestimmte Zeit nicht in der Ärztepraxis anzutreffen war, hat gute und viele Gründe. Der wichtigste ist, dass er sich seit Jahrzehnten in vielen Ländern der Welt ehrenamtlich für notleidende Menschen einsetzt. Er war u.a. Notarzt mit den „Flying Doctors of East Africa“ und gründete 2001 zusammen mit weiteren Ärzten den Verein „Südtiroler Ärzte für die Welt“. Außerdem ist er Buchautor. Sein bisher erfolgreichstes Buch ist „Mut machen oder mies machen?: Die Kunst des Denkens“, das rasch zu einem Besteller wurde. Und Musik macht Toni auch. Die bekannte Gruppe „Westbound“ hat er bereits vor über 30 Jahren gegründet. Die Vorbereitungen für die Südtirol-Tournee 2023 laufen. Die Konzerterlöse kommen wieder notleidenden Menschen in Entwicklungsländern zu Gute. – Neu ist Latsch seit kurzem nicht nur der Arzt Stephan Wolf, sondern auch die Kinderärztin Evelyn Gamper. Sie hat ihre freiberufliche Tätigkeit als Basiskinderärztin Ende November aufgenommen. Das Ambulatorium befindet sich im Haus der Gesundheit (1. Stock).