Alpkäseverkostung als Standortbestimmung
Milch und Milchprodukte waren schon seit jeher eine Voraussetzung für eine dauerhafte Besiedlung des rätischen Alpenraumes.
Burgeis - So ist es nicht verwunderlich, dass gerade im rätischen Dreieck auf sehr vielen Almen die Milchwirtschaft neben dem Tourismus eine herausragende Rolle spielt. Die Beweidung der Almen sei unabdingbar, sagte Landesrat Arnold Schuler bei der diesjährigen Alpkäseverkostung in Burgeis, und die Almwirtschaft hat für den Alpenraum eine große Bedeutung. 1.300 Almen werden in Südtirol noch bestoßen, zum Unterschied von anderen Regionen im Alpenraum.
Verkostung mit Neuerungen
Bereits zum siebten Mal fand Anfang Oktober die Alpkäseverkostung in der Fürstenburg statt; im heurigen Jahr allerdings mit einigen Neuerungen: so nahmen neben Südtiroler Almen erstmals auch Almen aus Nordtirol teil und es wurden Diplome für ausgezeichnete bzw. sehr gute Alpkäse vergeben. Ein besonderer Höhepunkt war die erstmalige Kür des Tagessiegers. Der Alpkäse der Almsaison 2018 ist wieder ein hervorragendes Produkt und die Almwirtschaft leistet einen unbezahlbaren Mehrwert für die Landwirtschaft, den Tourismus und die Ökologie, war man sich in Burgeis einig. 41 Almen, davon 27 aus dem Vinschgau, fünf aus Südtirol und neun aus Nordtirol haben sich der 16-köpfigen Jury und dem Publikum gestellt, um die Qualität ihres Produktes zu präsentieren. 41 Kuhkäse und vier Ziegenkäse wurden in den Wettbewerb gestellt.
Viele Bewertungskriterien
Wiederum ging es in der Bewertung des Äußeren um eine regelmäßige, harmonische Laibform und eine alpkäsetypische, gut verwachsene, saubere Rinde. Beim Inneren geht es um die hellgelb bis gelbe Farbe, ohne Randschatten; das Schnittbild mit einer regelmäßigen Bruchlochung oder geschlossenem Teig ohne Risse. Bei der Konsistenz des Teiges werden die Festigkeit und das angenehme Mundgefühl bewertet. Der Alpkäse muss einen angenehmen alpkäsetypischen Geruch nach Käseschmiere und eine dem Reifegrad entsprechende Würze sowie einen harmonischen Gesamteindruck haben. Für die Jury sei es nicht so einfach, einen Alpkäse gerecht zu bewerten, sagte Bertram Stecher vom Sennereiverband. Es müsse in Kleingruppen verkostet und diskutiert werden, aber um der hohen Qualität der Produkte besser gerecht zu werden, gebe es heuer erstmals Diplome für alle, die einen ausgezeichneten bzw. sehr guten Käse abgeliefert haben.
Ausgezeichnete und sehr gute Käse
So erhielten Diplome für ihren ausgezeichneten Kuhkäse: Alpe Gamperthun (Paznauntal), Fane Alm (Vals) Faulbrunnalm (Galtür), Kreuzwiesen Alm (Lüsen), Kortscher Bio-Alm (Schlandraun), Planeiler Alm, Äußere Schwemmalm (Ulten) und Kaproner Alm (Langtaufers). Das Diplom für sehr guten Kuhkäse bekamen: Rableidalm (Schnals), Schleiser Alm, Laatscher Alm, Matscher Kuhalm Alpe Versing (Paznaun), Höfer Alm (Watles), Rifair Alm (Taufers) Lyfi Alm (Martell), Hagner Alm (Welschnofen), Schliniger Alm, Plawenner Alm, Gampe Taja (Ötztal), Mangitzer Alm (Taufers), Brugger Alm und Melager Alm (Langtaufers). Einen ausgezeichneten Ziegenkäse hatten die Stilfser Alm und die Faulbrunnalm (Paznaun), einen sehr guten die Ochensbergalm (Langtaufers). Zum Tagessieger wurde der Kuhkäse der Kaproner Alm mit Sennin Elisabeth Haid und Almmeister Rudolf Pinggera gekürt. Für viele Almen der wichtigste Preis ist der Publikumspreis. Dieser ging mit 235 abgegebenen Stimmzetteln an die Eishof Alm im Pfossental.
