Aufruf zur Teilnahme an CHRIS Covid-19-Studie
Vinschgau - Warum gab es im Vinschgau bisher außergewöhnlich wenige Covid-19-Infektionsfälle? Unter welchen Bedingungen sind Menschen anfälliger für eine Erkrankung? Wie überträgt sich das Virus innerhalb einer Familie? Wie schnell infizieren sich Menschen neu? Wie lange ist man nach einer durchgemachten Erkrankung immun? Gibt es Reinfektionen und wie wirkt sich die Krankheit langfristig auf den Gesundheitszustand aus? Antworten auf diese und weitere Fragen erwarten sich Eurac Research und der Südtiroler Sanitätsbetrieb von der CHRIS Covid-19-Studie (siehe der Vinschger Nr. 22/2020). „Damit die Studie aussagekräftig wird, ist es wichtig, dass viele Menschen teilnehmen“, stimmten Peter Pramstaller, Leiter des Instituts für Biomedizin von Eurac Research, und Cristian
Pattaro, der wissenschaftliche Leiter der Studie, am 14. Juli in Latsch überein. Auf dem Platz vor dem Sportzentrum in Latsch haben sich vom 13. bis zum 16. Juli insgesamt mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger eingefunden - alles Teilnehmer an der Studie CHRIS -, um sich auch an der Covid-19-Studie zu beteiligen. Sie unterzogen sich einem Bluttest zum Nachweis von Antikörpern und einem Nasen-Rachen-Abstrich zum Nachweis des Virus. Auch Fragebögen wurden ausgefüllt. In der laufenden Woche wird die Studie in Mals fortgesetzt und in der Zeit danach in der CHRIS-Zentrale im Krankenhaus in Schlanders. Von den 13.393 CHRIS-Teilnehmern waren nach bestimmten statistischen Kriterien 1.815 zur Teilnahme an der Covid-Studie eingeladen worden. Wenn sich 1.400 davon beteiligen, kann der Grundstein für die langfristige Erforschung von Covid-19 in Südtirol gelegt werden. Zusätzlich zu epidemiologischen Momentaufnahmen, wie sie derzeit landesweit durchgeführt werden, erwartet man sich von der vertiefenden Studie mit CHRIS-Teilnehmern im Vinschgau wertvolle Ergebnisse. Pramstaller: „Aufgrund der CHRIS-Studie haben wir dank der großartigen Teilnahme der Vinschger Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren eine einmalige Forschungsressource mit vielen wertvollen Daten schaffen können.“ Diese bereits bestehenden Daten mit neuen Erhebungen zu Covid-19 kombinieren zu können, „eröffnet außerordentliche Möglichkeiten, die wertvolle Erkenntnisse zur weltweiten Covid-19-Forschung beitragen können“, ist Pramstaller überzeugt. Auch Dieter Pinggera, Bürgermeister von Schlanders und Vizepräsident der Bezirksgemeinschaft, rief die Bevölkerung zu einer regen Teilnahme auf. Zum regelmäßigen Online-Ausfüllen von Fragebögen zu Symptomen sind alle CHRIS-Teilnehmer sowie alle Personen, die mit ihnen zusammenwohnen, eingeladen worden. Dank der Covid-19-Studie wird allen Teilnehmern kostenlos die Möglichkeit geboten, Klarheit über den eigenen Gesundheitszustand hinsichtlich Covid-19 zu gewinnen.